UKH: Pläne für Übersiedelung bekräftigt

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UKH: Pläne für Übersiedelung bekräftigt

Das Unfallkrankenhaus (UKH) feiert am Donnerstag sein 70jähriges Bestehen. Den Betreiber, die Allgemeine Unfallversicherungsanstalt (AUVA), gibt es bereits seit 75 Jahren. Am Rande der Feierlichkeiten bekräftigte die AUVA, dass das UKH in den kommenden Jahren auf das Gelände des Klinikums ziehen und dort ein neues Traumazentrum errichtet werde.

Vor fünf Jahren kaufte die AUVA die ehemalige Chirurgie Ost am Gelände des Klinikum Klagenfurt. Nur mit der Bekanntgabe eines Datums für diese Übersiedelung hält man sich derzeit zurück. Hannes Weissenbacher, der Direktor der AUVA-Landesstelle Graz sagte, Traumatologie und Unfallversorgung werden immer multiprofessioneller: „Daher sind wir in Gesprächen mit der KABEG (Landeskrankenanstalten-Betriebsgesellschaft, die Red.), dass wir einen Standort am Gelände des Klinikums errichten und dort gemeinsam die beste Versorgung für die Patientinnen und Patienten garantieren können.“

AUVA: Getraue mich nicht, genauen Termin zu nennen

Man sei in Gesprächen, wie das Gebäude der ehemaligen Chirurgie Ost zu einem Unfallkrankenhaus entwickelt werden kann, sagte Weissenbacher. Der Direktor nannte kein Datum für den Start des Projektes: „Ich würde mit der konkreten zeitlichen Abschätzung noch warten, bis die Bauexperten vorgeschlagen haben, wie wir weiter mit dem Gebäude vorgehen, inwieweit wir es verwenden können oder neu bauen müssen. Also würde ich mich jetzt nicht trauen, einen ganz konkreten Termin zu nennen.“

Die Übersiedlung werde es geben, die Gespräche laufen sehr gut, sagte Weissenbacher: „Wir sind in Vorbereitung der Bauausschreibung, also ich bin persönlich überzeugt, dass das was wird.“ Der UKH-Standort feiert am Donnerstag das 70jährige Jubiläum. Auf die Frage von ORF-Redakteur Christof Glantschnig, ob das 75-Jahr-Jubiläum möglicherweise auch noch hier erlebt werden wird, sagte Weissenbacher: „Kann ich nicht sagen, das ist offen.“

Quelle: https://kaernten.orf.at/stories/3229009/ vom 19.10.2023 um 13:44 Uhr

Startschuss für die Planungen eines neuen Forschungs- und Wirtschaftscampus in Wien-Brigittenau

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Startschuss für die Planungen eines neuen Forschungs- und Wirtschaftscampus in Wien-Brigittenau
Stadt Wien, Wirtschaftskammer Wien und AUVA unterzeichnen „Letter of Intent“.Die nachhaltige Vernetzung von Gesundheit, Forschung und Wirtschaft gewinnt immer mehr an Bedeutung. Diesem Umstand tragen die Stadt Wien, die Wirtschaftskammer Wien und die Allgemeine Unfallversicherungsanstalt (AUVA) Rechnung und unterzeichnen einen „Letter of Intent“. Die Vereinbarung sieht die Entwicklung eines Forschungs- und Wirtschaftscampus in Wien-Brigittenau vor. Der Standort des AUVA-Traumazentrums bietet die idealen Voraussetzungen zur Entwicklung eines entsprechend nutzbaren Gebäudes. Geplant ist die Errichtung eines modernen Forschungsgebäudes, das innovative Forschung mit unterschiedlichsten Partnern unter einem Dach ermöglicht. Das Gebäude soll unter anderem Forschungs-, Labor- und Lehrflächen, einen Start-Up-Campus sowie ein Orthopädietechnik-Zentrum vereinen. Gemeinsames Ziel ist die Stärkung Wiens als Gesundheitsmetropole. Internationale Sichtbarkeit und Relevanz soll durch die Einbindung renommierter Wissenschaftler, Forscher und Unternehmen erreicht werden.

„Wir wollen exzellente Forschung, Spitzenmedizin und Wirtschaft in Wien besser vernetzen. Das gelingt, wenn alle drei Bereiche an einem Standort vereint zusammenarbeiten“ – Walter Ruck

„Die AUVA ist ein wichtiger Partner in der Gesundheitsversorgung der Wiener Bevölkerung. Das Vorhaben, einen modernen Forschungscampus am Standort Traumazentrum Brigittenau zu entwickeln, sehe ich als eine großartige Idee. Wenn die reichhaltige Erfahrung der AUVA in diesem Sektor der Medizin verstärkt in die Forschung fließt, kann das unsere kurativen Möglichkeiten in Zukunft verbessern und verfeinern. Die optimale Patientenversorgung und die Weiterentwicklung der medizinischen Anwendungen stehen in der Gesundheitspolitik der Stadt Wien immer im Fokus. Der Forschungscampus auf dem Gelände des Traumazentrums Brigittenau soll hier ein wichtiger Baustein werden“, unterstrich Gesundheitsstadtrat Peter Hacker.

Wertvollen Beitrag zur Weiterentwicklung der klinischen Versorgung

„Als AUVA entwickeln wir unsere Gesundheitsstandorte in Wien durch innovative Konzepte laufend weiter. Unser Areal in der Brigittenau hat das Potenzial, ausreichend Flächen zur Verfügung zu stellen. Besonders durch den direkten Anschluss an unser Traumazentrum ergeben sich vielfältige Synergien. So können bedingt durch die räumliche Nähe Forschungsergebnisse schneller in die klinische Anwendung gebracht werden, um nur ein Beispiel zu nennen. Der Campus kann somit einen wertvollen Beitrag zur Weiterentwicklung der klinischen Versorgung leisten“, so Mario Watz, Obmann der AUVA.

Fokus liegt ganz klar auf Exzellenz

„Wien zählt längst zu den Top-Gesundheitsstandorten weltweit. Mit der 2020 ins Leben gerufenen Wirtschaftsschafts- und Innovationsstrategie Wien 2030 haben wir die Weiterentwicklung der Gesundheitsmetropole Wien als einer von sechs Spitzenfeldern auserkoren, in denen der Fokus ganz klar auf Exzellenz liegt. Mit dem geplanten Forschungs- und Wirtschaftscampus bauen wir den Bereich der Life Sciences noch weiter aus“, so Finanz- und Wirtschaftsstadtrat Peter Hanke.

Zusätzliche volkswirtschaftliche Wertschöpfung

„Wir wollen exzellente Forschung, Spitzenmedizin und Wirtschaft in Wien besser vernetzen. Das gelingt, wenn alle drei Bereiche an einem Standort vereint zusammenarbeiten. Mit dem Forschungs- und Wirtschaftscampus wollen wir für Wissenschaftler, Ärzte und Unternehmer genau so einen Ort für absolute Spitzenleistungen schaffen. Das bringt zusätzliche volkswirtschaftliche Wertschöpfung und natürlich einen Mehrwert für die Menschheit, wenn hier künftig neue Heilungsmethoden erforscht werden“, sagt Walter Ruck, Präsident der Wirtschaftskammer Wien.

Quelle: https://news.wko.at/news/wien/Startschuss-fuer-die-Planungen-eines-neuen-Forschungs–un.html vom 18.10.2023 um 15:20 Uhr

Erstversorgungsambulanz im Traumazentrum Wien Meidling eröffnet

www.ots.at/presseaussendung

Erstversorgungsambulanz im Traumazentrum Wien Meidling eröffnet
Vorgelagerte Versorgungseinheit entlastet Notfallambulanz

Wien (OTS) – Das AUVA-Traumazentrum Wien ist eine hochspezialisierte Krankenanstalt, die Patient:innen bei komplexen traumatologischen Verletzungen spitzenmedizinisch versorgt. Die primäre Aufgabe ist dabei die Unfallheilbehandlung von Patient:innen nach Arbeitsunfällen.

Doch nicht jede:r Patient:in, die:der die Notfallambulanz des Traumazentrums aufsucht, hat eine schwere Verletzung, akute Schmerzen bzw. bedarf einer spitalsärztlichen Behandlung. Daher wurde in Kooperation mit der Stadt Wien, der Österreichischen Gesundheitskasse (ÖGK) sowie der Sozialversicherung der Selbständigen (SVS), Versicherungsanstalt öffentlich Bediensteter, Eisenbahnen und Bergbau (BVAEB) und der Krankenfürsorgeanstalt für Wien (KFA) am Standort Meidling eine Erstversorgungsambulanz (EVA) eingerichtet.

Sinn und Zweck der EVA ist es, selbstkommende Patient:innen ohne Termin zu versorgen, die nach erfolgter Ersteinschätzung keinen Arbeits- bzw. Schülerunfall und eine vergleichsweise niedrige Dringlichkeitsstufe sowie keine Spitalspflicht aufweisen. Der positive Nebeneffekt: Die Notfallambulanz des Traumazentrums wird durch die vorgelagerte Erstversorgungseinheit erheblich entlastet und hält so wichtige Ressourcen für Patient:innen frei, die die Expertise eines Akutkrankenhauses benötigen.

„Viele Patient:innen suchen aufgrund der zentralen Lage und des exzellenten Rufs unser Traumazentrum in Wien Meidling auf. Auch wenn unser primärer Behandlungsauftrag die Versorgung von Arbeitsunfällen ist, sollen auch jene Patient:innen, die keine schweren Verletzungen aufweisen, eine bestmögliche Behandlung erhalten. Die Expert:innen des EVA-Teams sind genau dafür im Einsatz. Mit ihrer Hilfe leiten wir Patient:innen an die richtigen Stellen, an denen sie die für ihre Bedürfnisse beste Behandlung erhalten und entlasten gleichzeitig wichtige Spitalsressourcen “, sagt DI Mario Watz, Obmann der AUVA.

„Erstversorgungsambulanzen haben sich in den Krankenhäusern der Stadt Wien sehr gut bewährt. Es ist durch diese vorgeschaltete Versorgungseinheit zu einer spürbaren Entlastung der Spezialambulanzen gekommen, die PatientInnen werden rasch versorgt – auch an den Wochenenden, die Wartezeiten haben sich für viele Menschen verringert. In vielen Fällen ist nach einer Behandlung in den EVA’s eine weitere Versorgung in den Krankenhäusern nicht mehr notwendig. Ich bin überzeugt, dass sich dieser für die hilfesuchenden Menschen, wie auch für das Krankenhaus positive Effekt wie in den Spitälern der Stadt Wien auch hier im AUVA-Traumazentrum rasch einstellen wird“, unterstreicht Wiens Gesundheitsstadtrat Peter Hacker.

Das Team aus Spezialist:innen der Allgemeinmedizin und Pflegekräften wird im Erdgeschoß des Traumazentrums tätig sein. Sollte die Notwendigkeit bestehen, werden Patient:innen nach erfolgter Diagnose zur weiteren Abklärung an die für sie bestgeeignete Stelle weitergeleitet – im besten Fall können sie jedoch umgehend wieder nach Hause entlassen werden.

Quelle: https://www.ots.at/presseaussendung/OTS_20231004_OTS0159/erstversorgungsambulanz-im-traumazentrum-wien-meidling-eroeffnet-bild vom 04.10.2023 um 13:26 Uhr

Minister Rauch wünscht sich gesamthafte Betrachtung und mehr Verbindlichkeit beim Finanzausgleich

www.parlament.gv.at

Minister Rauch wünscht sich gesamthafte Betrachtung und mehr Verbindlichkeit beim Finanzausgleich
Breite Debatte im Ausschuss über die aktuellen Herausforderungen im Gesundheitswesen von der Ärzt:innenausbildung bis zum PersonalmangelWien (PK) – Bereits 2013 haben sich Bund, Länder und Sozialversicherung erstmals auf eine vertraglich festgelegte Organisation der Gesundheitsversorgung in Österreich und vor allem auf einen Kostendämpfungspfad geeinigt. Der diesbezügliche aktuelle Monitoring-Bericht, der auf teils starke Überschreitungen der Ausgabenobergrenzen hinweist, stand heute als ein Punkt von vielen auf der Tagesordnung des Gesundheitsausschusses. Ebenso wie die anderen Vorlagen bildete er den Ausgangspunkt für eine breite Debatte über die drängendsten Probleme im heimischen Gesundheitswesen mit dem zuständigen Ressortchef.Vor dem Hintergrund der laufenden Verhandlungen über den Finanzausgleich hielt es Bundesminister Johannes Rauch für zentral, dass Sozialversicherung und Länder zu einer Gesamtbetrachtung des Systems kommen. Es reiche nicht aus, nur „mehr Geld hineinzupumpen“, es brauche vor allem mehr Verbindlichkeit. Außerdem wiederholte Rauch die schon mehrfach geäußerte Aussage, wonach in Hinkunft das Prinzip „digital vor ambulant vor stationär“ gelten müsse.Weitere Berichte befassten sich mit Evaluierung der 2015 im Rahmen der Ausbildung zum/zur Allgemeinmediziner:in verpflichtend eingeführten Absolvierung einer sechsmonatigen Lehrpraxis, der Umsetzung von Präventionsmaßnahmen im Bereich der Sozialversicherung sowie den Corona-Ausgaben des Ressorts per Stand Juni. Alle Berichte wurden mehrheitlich zur Kenntnis genommen und gelten somit als enderledigt.

Eine thematisch mit dem Monitoring-Bericht zusammenhängende Novelle des Gesundheits-Zielsteuerungsgesetzes, bei der eine verfassungskonforme Reparatur der Materie Mittelpunkt stand, wurde von einer breiten Mehrheit – mit Ausnahme der FPÖ – angenommen. Auf Grundlage von zahlreichen – mit den Stimmen von ÖVP und Grünen vertagten – Oppositionsanträgen wurden die schon in den Berichten angesprochenen Herausforderungen, mit denen sich das Gesundheitswesen in Österreich derzeit konfrontiert sieht, aufgegriffen und teils kontrovers diskutiert. Die Themen reichten dabei von den Finanzierungsmodalitäten, Lösungen für den Personalmangel, der Stärkung des ambulanten Sektors bis hin zu Maßnahmen zur Erhöhung der Durchimpfungsrate.

Gesundheits-Zielsteuerungsgesetz wird verfassungskonform gestaltet
Der verfassungskonformen Reparatur des Gesundheits-Zielsteuerungsgesetzes dient eine Regierungsvorlage, die mit den Stimmen von ÖVP, SPÖ, Grünen und NEOS heute im Ausschuss beschlossen wurde. Im Konkreten ist davon Paragraph 23 betroffen, in dem es um die Verbindlichkeitserklärung von Inhalten des Österreichischen Strukturplans Gesundheit und der Regionalen Strukturpläne geht. Durch den Wegfall von zwei Grundsatzbestimmungen ändere sich inhaltlich aber nichts, heißt es in den Erläuterungen ( 2207 d.B.). Seine Partei werde solchen „kleinen Reparaturen“ nicht mehr zustimmen, da vielmehr eine Gesamtreform dringend notwendig sei, argumentierte Gerhard Kaniak (FPÖ) die freiheitliche Ablehnung.

Monitoring-Bericht 2022: Ausgabenobergrenzen werden noch deutlicher überschritten als im Vorjahr
Wesentlicher Bestandteil der 15a-Vereinbarung Zielsteuerung Gesundheit ist ein Kostendämpfungspfad, der eine Reduktion des jährlichen Ausgabenwachstums von 3,6 % (2017) auf jeweils 3,2 % in den Jahren 2021 bis 2023 vorsieht, heißt es im mit den Stimmen von ÖVP und Grünen zur Kenntnis genommenen Monitoring-Bericht (III-1002 d.B. ). Außerdem wurden strategische Ziele in den Bereichen „bessere Versorgung, bessere Qualität und gesündere Bevölkerung“ definiert, deren Erreichung anhand von 22 Indikatoren gemessen wird. Der sechste umfassende Monitoringbericht Zielsteuerung Gesundheit zeigt grundsätzlich gemischte Ergebnisse und Trends auf, lautet die Einschätzung der Autor:innen. In den Berichtsjahren 2021 bis 2023 komme es gemäß den vorläufigen Ergebnissen bei den Ländern gesamthaft zu Überschreitungen der Ausgabenobergrenzen. Bei der gesetzlichen Krankenversicherung (KV) zeichnet sich dieser Trend ab 2022 bei allen Trägern ab. Länder und gesetzliche Krankenversicherung gemeinsam erzielten 2021 eine Überschreitung in der Höhe von 206,55 Mio. € (0,80 %), welche sich bis 2022 auf 1.027,82 Mio. € (3,85 %) stark erhöhte und beim Voranschlagsmonitoring 2023 in einer Überschreitung um 2.143,44 Mio. € (7,77 %) resultiert. Die Autor:innen geben zu bedenken, dass die Zielerreichung sowohl in Bezug auf die Finanzziele als auch auf die Steuerungsbereiche heterogener zu beurteilen sei als in den Jahren davor. Generell seien alle Ergebnisse ab 2020 im Lichte der COVID‐19‐Pandemie zu interpretieren, wobei grundsätzliche Herausforderungen und Handlungserfordernisse weiterhin bestehen bleiben würden.

Es sei schon lange klar gewesen, dass der Kostendämpfungspfad nicht eingehalten werden könne, urteilte Abgeordnete Rosa Ecker (FPÖ), man hätte daher schon längst reagieren müssen. Durch die Unterfinanzierung des niedergelassenen Bereichs würden zudem die Spitalambulanzen massiv überlastet.

Rudolf Silvan (SPÖ) gab zu bedenken, dass die Anzahl der „gesunden Lebensjahre“ in Österreich gesunken sei, währenddessen in den skandinavischen Ländern eine konträre Entwicklung zu beobachten sei. Dies weise seiner Meinung nach darauf hin, dass Österreich bei der Prävention „hinten nach hinke“.

Die Einhaltung der Ausgabenobergrenzen sei viele Jahre recht gut gelungen, entgegnete Laurenz Pöttinger (ÖVP) , die aktuellen Zahlen seien einfach der Corona-Pandemie geschuldet.

Der zweite Teil des Berichts informiere über die Erreichung der operativen Ziele in den einzelnen Steuerungsbereichen, wobei sich die 22 definierten Messgrößen mehrheitlich in die intendierte Richtung bewegen würden, konstatierte Abgeordneter Ralph Schallmeiner (Grüne). Als positiv werde etwa hervorgehoben, dass der Anteil der Bevölkerung, die in Primärversorgungseinheiten behandelt wurde, im Jahr 2022 weiter gestiegen sei. Kritisch werde hingegen die Durchimpfungsrate für Mumps/Masern/Röteln bei den unter zweijährigen Kindern gesehen sowie die fehlende gemeinsame sektoren‐ oder bundesländerübergreifende Medikamentenbeschaffung beurteilt. Es bestehe Hoffnung, dass einige Probleme im Rahmen des Finanzausgleichs gelöst werden können, da seiner Meinung nach Ernsthaftigkeit bei den Ländern eingekehrt sei.

Bundesminister Johannes Rauch sah in den aktuellen Finanzausgleichsverhandlungen eine große Chance, um wichtige Weichenstellungen im Gesundheitswesen vorzunehmen. Er appellierte an alle „Player“, eine Gesamtbetrachtung vorzunehmen, zumal Pflege und Gesundheit „kommunizierende Gefäße“ seien. Den Ländern habe man vorgeschlagen, die Planungslogik zu verschränken, wenn schon keine Finanzierung aus einer Hand umsetzbar sei. Zudem seien die Sozialversicherungen angehalten, einen einheitlichen Leistungskatalog auszuarbeiten und einen Gesamtvertrag mit der Ärzteschaft abzuschließen. Weiters informierte der Minister darüber, dass es mittlerweile 50 Primärversorgungseinheiten in Österreich gebe; weitere 20 befinden sich in der Pipeline. Seit der Änderung der gesetzlichen Grundlage, die eine Entbürokratisierung gebracht habe, hätte ein richtiger Boom eingesetzt, zeigte sich der Minister erfreut.

Vorschläge von SPÖ und NEOS zur Finanzierung der Gesundheitsversorgung und zur Neugestaltung des Finanzausgleichs wurden vertagt
Im Hinblick auf die anstehenden Finanzausgleichsverhandlungen drängte die SPÖ auf ein sogenanntes Gesundheitsversorgungspaket in der Höhe von mindestens einer halben Milliarde Euro zur Stärkung des ambulanten Sektors. Diese Mittel sollen vor allem in den Ausbau der Primärversorgungseinheiten, die Einrichtung von multidisziplinären und entwicklungsdiagnostischen Ambulanzen sowie in die deutliche Erhöhung der psychosozialen Behandlungsangebote fließen. Weiters wäre es aus Sicht der SPÖ notwendig, einen Risikostrukturausgleich zwischen den einzelnen Krankenkassen zu schaffen, wie dies mittlerweile in allen umliegenden Ländern der Fall sei, argumentierten die Antragsteller:innen.

Generell gab Abgeordneter Dietmar Keck (SPÖ) zu bedenken, dass durch das von der früheren türkis-blauen Regierung initiierte Sozialversicherungs-Organisationsgesetz eine unterfinanzierte ÖGK geschaffen worden sei und der Krankenversicherung bis 2024 rund 600 Mio. € entzogen würden. Zusätzlich werde die Beitragssatzsenkung der Unfallversicherung zu Lasten der Krankenversicherung finanziert, indem der Pauschbetrag von rund 500 Mio. € auf 140 Mio. € reduziert wurde. Neben einer Rückabwicklung dieser Maßnahmen fordert die SPÖ auch die Umsetzung der versprochenen Patientenmilliarde (je 200 Mio. € im Zeitraum von fünf Jahren), um die Leistungen endlich weiter ausbauen zu können ( 3315/A(E)).

Aufgefordert wird der Ressortchef von den NEOS zudem, für die nächste Finanzausgleichsperiode im Bereich Gesundheit und Pflege eine an Zielen orientierte Finanzausgleichslogik zu erarbeiten ( 1338/A(E)). Abgeordnete Fiona Fiedler (NEOS) schlägt statt eines politisch vereinbarten Verteilungsschlüssels vor, den Gesundheits- und Pflegebereich anhand dreier Hebel zu steuern: über Präventionsmaßnahmen, die Gesundheits- und Pflegeplanung sowie eine Verknüpfung der Finanzausgleichszahlungen mit dem Erreichen von Zielvorgaben. Mögliche Ziele dafür könnten dem Antragsteller zufolge etwa die Altersstruktur, Qualitätsziele oder der Verbreitungsgrad der strukturierten Versorgungsprogramme sein. Beide Anträge wurden mehrheitlich vertagt.

Lehrpraxen: Evaluierungsbericht zieht positive Bilanz und zeigt Verbesserungsbedarf in einigen Bereichen
Die erste Evaluierung der 2015 im Rahmen der Ausbildung zum/zur Allgemeinmediziner:in verpflichtend eingeführten Absolvierung einer sechsmonatigen Lehrpraxis fällt großteils positiv aus. In seinem Bericht ( III-952 d.B.) dazu führt das Gesundheitsministerium unter anderem den Praxisgewinn bei Turnusärzt:innen in niedergelassenen Ordinationen im Vergleich zum reinen Krankenhausturnus an, sowohl in medizinisch-fachlicher Hinsicht als auch beim Umgang mit Patient:innen. Verbesserungspotential gebe es allerdings bei der Wissensvermittlung über organisatorische und betriebswirtschaftliche Aspekte einer Hausarztpraxis.

Grundsätzlich wurde von den Befragten die derzeitige Dauer des Lehrpraxis-Abschnitts tendenziell als zu kurz eingestuft, um alle Ausbildungsinhalte unterzubringen. Für eine Verlängerung der Lehrpraxis-Zeit habe sich allerdings nur ein Teil der Befragten ausgesprochen, und auch nur dann, wenn dies mit der Möglichkeit eines Praxiswechsels verbunden wäre. Trotz der positiven Bewertungen einer Lehrpraxis durch Turnusärzt:innen zeigte sich bei den Erhebungen, dass nur vier von zehn Absolvent:innen eines Medizinstudiums eine berufliche Karriere in der Allgemeinmedizin anstreben wollen. Generell ziehe der Großteil an Jungärzt:innen eine Tätigkeit in Gruppenpraxen, Primärversorgungseinrichtungen oder Jobsharing-Modellen der Etablierung einer Einzelpraxis als Hausarzt oder Hausärztin vor.

Von den Turnusärzt:innen in einer Lehrpraxis hätten 87,2 % ihrer Ausbildung die Schulnote „Sehr gut“ oder „Gut“ gegeben, unterstrich Abgeordnete Martina Diesner-Wais (ÖVP).

Man solle auch die im Bericht enthaltenen Verbesserungsvorschläge ernst nehmen, meinte Fiona Fiedler (NEOS), die u.a. auf die Einrichtung einer Vermittlungsplattform verwies. Eine Möglichkeit wäre es auch, Lehrpraxen in Mangelfächern einzurichten.

Der Bericht wurde mit den Stimmen von ÖVP, SPÖ, Grünen und NEOS zur Kenntnis genommen.

Bericht über Präventions- und Gesundheitsförderungsmaßnahmen der Sozialversicherungen
Vorsorge in Form von Gesundheitsförderung in der Bevölkerung sei den österreichischen Sozialversicherungsträgern ein großes Anliegen. Das betont Gesundheits- und Sozialminister Johannes Rauch in einem vom Nationalrat per Entschließung eingeforderten Bericht ( III-980 d.B.) über die Umsetzung von „Präventionsmaßnahmen“, die im Allgemeinen Sozialversicherungsgesetz für Versicherungsanstalten wie die Österreichische Gesundheitskasse (ÖGK), die Versicherungsanstalt Öffentlich Bediensteter, Eisenbahnen und Bergbau (BVAEB) oder die Sozialversicherung der Selbständigen (SVS) vorgeschrieben sind. Neben den klassischen Präventionsmaßnahmen der öffentlichen Hand wie die Kostenunterstützung gesetzlich definierter Impfungen führt der Bericht Initiativen zur Stärkung der „Gesundheitskompetenz“ in der Bevölkerung an.

Exemplarisch für den zwischen Sozialversicherung und Österreichischer Ärztekammer abgeschlossenen Vorsorgeuntersuchungs-Gesamtvertrag beschreibt der Bericht neben der Darmkrebsvorsorge auch das Brustkrebsfrüherkennungsprogramm. Die Altersgrenze der Kernzielgruppe wurde im Juni 2023 angehoben; somit erhalten nunmehr Frauen zwischen 46 und 75 Jahren aktive Einladungen zur Untersuchung. Frauen ab Beginn des 41. Lebensjahres steht die Teilnahme am Früherkennungsprogramm weiterhin offen.

Es sei grundsätzlich gut, dass nun ein Bericht vorliege, räumte Fiona Fiedler (NEOS) ein. Sie hätte sich aber eine umfassendere Studie erwartet, die sich nicht nur auf beispielhafte Aufzählungen beschränke. Es seien zwar viele Menschen bereit, Vorsorgemaßnahmen in Anspruch zu nehmen, viele wüssten aber nicht, was es genau wo gebe. Was das Brustkrebs-Screening anbelangt, so würde sie sich wünschen, dass auch jene Männer dazu eingeladen werden, die einen speziellen Gendefekt aufweisen.

Ab Jänner nächsten Jahres soll ein Darmkrebs-Screening als Pilotprojekt in drei Bundesländern umgesetzt werden, informierte Bundesminister Johannes Rauch. Es sollen zudem zwei Untersuchungsmethoden (Blut im Stuhl, Koloskopie) zur Verfügung stehen.

Der Bericht wurde mit den Stimmen von ÖVP, SPÖ und Grünen zur Kenntnis genommen.

Corona-Bericht: EU konnte Reduktion der Lieferverpflichtungen bei Corona-Impfstoff um 4,9 Millionen Dosen erreichen
Für das Jahr 2023 wurden im Bundesfinanzgesetz insgesamt 400 Mio. € an Kostenersatz für die Bundesländer und die AGES im Zusammenhang mit dem Epdemiegesetz veranschlagt, wobei bis Ende April 431,55 Mio. € (Jänner und Februar 171,45 Mio. €, März und April 260,1 Mio. €) angefallen sind. Die größten Posten darunter entfallen auf Screening-Programme, Vergütungen für Verdienstentgang, Gebühren für Epidemieärzt:innen oder Untersuchungen. Für bestimmte den Ländern aufgrund der COVID-19-Krise entstandene Aufwendungen leistet der Bund zudem Zweckzuschüsse, für die laut BFG heuer 200 Mio. € vorgesehen sind. Dies geht aus dem aktuellen Monatsbericht von Gesundheitsminister Johannes Rauch gemäß COVID-19-Transparenzgesetz hervor, der mit ÖVP-Grünen-Mehrheit zur Kenntnis genommen wurde (III-972 d.B.).

In Beantwortung der Fragen der Abgeordneten führte Minister Rauch aus, dass die EU Ende Mai 2023 in langwierigen Verhandlungen mit BioNTech-Pfizer erreicht habe, die Lieferverpflichtungen von 9,8 Millionen Dosen um 4,9 Millionen Dosen zu reduzieren. Die restlichen Mengen werden auf die Jahre 2023 (1,9 Millionen), 2024 (1,4 Millionen) und 2025 (1,6 Millionen) aufgeteilt. Sein Ressort gehe davon, dass damit das Auslangen gefunden werden kann, stellte er gegenüber Abgeordnetem Peter Wurm (FPÖ) fest. Aus Altbeständen wurden 9,5 Millionen Dosen weitergegeben, 10,3 Millionen Dosen mussten aufgrund des Überschreitens des Ablaufdatums entsorgt werden. Was die Abrechnungen der Verdienstentgänge betrifft, so seien derzeit noch 500.000 Anträge offen. Der Abgeordneten Fiona Fiedler (NEOS), die das Abwassermonitoring ansprach, teilte er mit, dass man damit einen sehr guten Überblick über Infektionen und zwar auch hinsichtlich der respiratorischen Erkrankungen habe.

Oppositionsanträge: Vom Personalmangel im Gesundheitssektor bis zur Verbesserung der unfallchirurgischen Versorgung
Einen weiteren dringenden Handlungsbedarf sieht die SPÖ beim Thema Ärzt:innenmangel. Obwohl die Bevölkerung wachse, sei die Zahl der Kassenpraxen in Österreich seit 2010 rückläufig und von 8.501 auf mittlerweile 8.132 gesunken. Parallel dazu habe es im selben Zeitraum ein Plus von 40 % bei den Wahlärzt:innen gegeben , zeigen die Sozialdemokrat:innen auf. Auch in den Spitälern sehe es nicht viel besser aus, zumal aufgrund der Pensionierungen bis 2030 rund 6.000 Ärzt:innen fehlen würden. Ansetzen will die SPÖ unter anderem bei den Aufnahmekriterien zum Medizinstudium sowie bei der Anzahl der Studienplätze, die ihrer Meinung nach verdoppelt werden müssten. Dabei sollten nach Vorschlag der SPÖ jene Bewerber:innen bevorzugt werden, die sich nach der Ausbildung verpflichten, einige Jahre im öffentlichen Gesundheitswesen, vorrangig als Hausärzt:innen in unterversorgten Regionen, tätig zu sein, betonte Verena Nussbaum (SPÖ). Dies würde dem deutschen Modell der Landarztquote entsprechen, das nach Auffassung der SPÖ in adaptierter Form auch Österreich eingeführt werden sollte (3316/A(E)). Es sei auch untragbar, dass sich der Anteil an privaten Zuzahlungen zu medizinischen Leistungen mittlerweile auf über 20 % belaufe, erklärte Philip Kucher (SPÖ). ÖVP-Abgeordneter Josef Smolle machte darauf aufmerksam, dass dieser Anteil rückläufig sei und vor einigen Jahren noch 27 % betragen habe.

Abgeordneter Ralph Schallmeiner (Grüne) war der Überzeugung, dass die Ausbildung in den Spitälern deutlich attraktiver gestaltet werden müsse. Die von vielen Betroffenen geäußerte Unzufriedenheit mit dem aktuellen System, wie z.B. den Kettenverträgen in den Wiener Spitälern oder der schlechten Work-Life-Balance, müsste ernst genommen werden.

Nach Ansicht von Fiona Fiedler (NEOS) gebe es genug Ärzt:innen in Österreich. Das eigentliche Problem stellten die unattraktiven Kassenverträge dar, die dringend geändert werden müssen.

In eine ähnliche Richtung geht ein Antrag der Freiheitlichen. Seit der Einführung der EU-Arbeitszeitrichtlinie im Jahr 2012 hätten sich die Bedingungen für die Ärzt:innen und das Gesundheitspersonal zum Negativen gewandt, so Gerhard Kaniak (FPÖ). Die Coronakrise und der Umgang der Regierung mit den Spitalsmitarbeitern habe ihr Übriges beigetragen und dazu geführt, dass viele Beschäftigte gekündigt hätten, in andere Berufe abgewandert oder in die Pension gedrängt worden seien. Der von den Freiheitlichen entwickelte 6-Punkte-Plan zur Lösung des Personalmangels setzt sowohl auf organisatorischer, personeller als auch finanzieller Ebene an. Für besonders notwendig wird dabei die Umsetzung von folgenden Punkten erachtet: die Evaluierung des Personalbedarfs auf allen Ebenen des Gesundheitswesens, mehr finanzielle Fairness gegenüber allen Mitarbeitern im Gesundheitswesen , Entbürokratisierung und Kompetenzerweiterung in den Berufsfeldern des Gesundheitswesens, Weiterbeschäftigung älterer Kassenärzt:innen ab 70 Jahre und Erweiterung der Ausbildung, die Einführung eines bundesweit einheitlichen Stipendiensystem bei der beruflichen Ausbildung sowie die Einbindung der Wahlärzt:innen ins Kassensystem inklusive Aufhebung des Doppelbeschäftigungsverbots. Bezüglich der Arbeitszeiten im Gesundheitswesen brauche es vor allem mehr Planungssicherheit für die Beschäftigten mit verbesserter Vereinbarkeit von Beruf und Familie, betonte Kaniak. Vordringlich sei zudem die Lenkung der Patientenströme in die richtige Richtung, nämlich in die Gesundheitsversorgung vor Ort, um endlich die Spitäler zu entlasten ( 3342/A(E)).

Die Freiheitlichen üben zudem Kritik an den kürzlich beschlossenen Gesetzesänderungen im Bereich des Primärversorgungssystems, da sie ihrer Meinung nach die Probleme noch weiter verschärfen würden. Es sei nämlich zu befürchten, dass nach Umsetzung der Reform insgesamt weniger Vertragsärzt:innen dem Gesundheitswesen zur Verfügung stehen werden, warnt FPÖ-Abgeordneter Gerhard Kaniak. Die Versorgung der Bevölkerung könne nur dann garantiert werden, wenn zumindest der Abgang in Richtung Alterspension und der Wechsel zu den Primärversorgungseinheiten (PVE) durch die Besetzung freiwerdender Kassenvertragsstellen kompensiert und zusätzliche Vertragsärzt:innen für Einzelpraxen, Gruppenpraxen und PVEs gewonnen werden. Wichtig wäre etwa auch die Einbindung der Wahlärzt:innen in das kassenärztliche System mittels Vergabe von Halb- und Viertelverträgen, falls offene Stellen nicht anders besetzt werden können ( 3518/A(E)).

Gefahr in Verzug orten die Freiheitlichen auch bei der unfallchirurgischen Versorgung in Österreich ( 3337/A(E)). FPÖ-Abgeordneter Gerhard Kaniak verweist dabei auf einen offenen Brief der diesbezüglichen Fachgesellschaft, die davor warne, dass die Versorgung von Schwerverletzten vor dem Kollaps stehe. Die Probleme reichten von dramatischen Personalproblemen in den Spitälern, Ausbildungslücken im Sonderfach „Orthopädie und Traumatologie“ bis hin zur mangelnden Umsetzung von sogenannten Traumanetzwerken in zahlreichen Bundesländern. Es gelte daher, diese im Forderungskatalog der Österreichischen Gesellschaft für Unfallchirurgie (ÖGU) enthaltenen Maßnahmen rasch umzusetzen, drängt der FPÖ-Gesundheitssprecher. Überdies brauche es dringend einen Ausbau der OP-Kapazitäten sowie eine Attraktivierung des Spitalsarztberufs.

Schließlich fordert Kaniak noch eine Novelle des Berufsrechts der gehobenen medizinisch-technischen Dienste (MTD) ein ( 3380/A(E)). Diese sei „dringend“ notwendig, da das seit 30 Jahren geltende MTD-Gesetz nicht mehr aktuellen Anforderungen an die sieben MTD-Berufe (Biomedizinische Analytik, Diätologie, Ergotherapie, Logopädie, Orthoptik, Physiotherapie und Radiologietechnologie) entspreche.

Bei der Abstimmung wurden alle Anträge mit den Stimmen von ÖVP und Grünen vertagt.

SPÖ für rasche Maßnahmen zur Erhöhung der Impfbereitschaft und NEOS-Vorschlag für Impfen in der Apotheke
Zum Thema Impfen lagen sowohl Anträge der SPÖ als auch der NEOS vor, die beide vertagt wurden. Der sozialdemokratische Gesundheitssprecher Philip Kucher wies darauf hin, dass Österreich bei den Impfquoten im OECD-Schnitt teilweise beträchtlich hinter vergleichbaren Ländern zurück liege ( 2705/A(E)). Massive Einbrüche habe es vor allem bei den Kinderimpfungen gegeben, wo von 2019 auf 2021 Rückgänge bis zu 68 % (Masern, Mumps, Röteln) zu verzeichnen waren. Internationale Beispiele würden zeigen, dass es vor allem einen niederschwelligen Zugang und flächendeckende kostenlose Impfprogramme brauche. Die SPÖ schlägt daher ein Maßnahmenpaket vor, das folgende Punkte umfasst: Übernahme des nationalen Impfplans als Pflichtleistung in das Leistungsportfolio der gesetzlichen Krankenversicherung, Aufnahme eines verpflichtenden Beratungsgesprächs über Kinderimpfungen in den Mutter-Kind-Pass, Durchführung einer breit angelegten Informationsoffensive, Bonuszahlungen an Eltern für abgeschlossene Impfserien bei Kindern, Durchführung von Impfungen in Apotheken, Forcierung der Schulimpfungen sowie rascher Ausbau des elektronischen Impfpasses samt Erweiterung um eine Erinnerungsfunktion.

Die Durchführung von Impfungen in Apotheken stellt auch eine langjährige Forderung der NEOS dar. Im nunmehrigen achten Anlauf schlagen sie vor, dass vor allem Standardimpfungen wie z.B. gegen FSME oder Influenza künftig auch von Apotheker:innen verabreicht werden sollen ( 669/A(E)). Mittlerweile seien über 2.000 Apotheker:innen darin ausgebildet, zeigte Fiona Fiedler (NEOS) auf. Sie habe sich schon gefreut, dass es Bewegung in der Sache gebe, nachdem Minister Rauch vor dem Sommer Unterstützung für das Anliegen signalisiert habe, aber offensichtlich hätten sich Klientelinteressen wieder durchgesetzt. Auch Gerhard Kaniak (FPÖ) verwies auf zahlreiche europäische Länder, wo Impfen in der Apotheke erlaubt sei. Allein in Bayern wurden im letzten Jahr 600.000 Personen in den Apotheken gegen Grippe geimpft. (Fortsetzung Gesundheitsausschuss) sue

Quelle: https://www.parlament.gv.at/aktuelles/pk/jahr_2023/pk0994  vom 03.10.2023

23.000 Unterschriften für den Weißen Hof

https://www.noen.at/

KLOSTERNEUBURG

23.000 Unterschriften für den Weißen Hof

ERSTELLT AM 21. SEPTEMBER 2023 | 11:30

Eine Patientin und ein Patient haben eine Petition gestartet und diese an das Sozialministerium übergeben.

Neuerlicher Anlauf für den Erhalt des Weißen Hofs: Ein Patient und eine Patientin haben fast 23.000 Unterschriften der „meinauf-stehn“-Petition an das Sozialministerium übergeben. „Weil der Weiße Hof ein guter Ort ist, der neben dem neu geplanten Rehabilitationszentrum in Wien Meidling als RZ erhalten bleiben soll. Beide Häuser sind wichtig“, betonen die Initiatoren Susanne Prager-Schugardt und Thomas Musska unisono. Das Ziel der Petition: Das Rehabilitationszentrum solle als Vorzeigeeinrichtung in Punkto medizinischer Rehabilitation weiter betrieben werden.

Prager-Schugardt ist durch einen Unfall querschnittsgelähmt und auf den Rollstuhl angewiesen, Musska nach einem Unfall unterschenkelamputiert. Beide wissen: „Am Weißen Hof lernt man alles, das man wissen muss, um mit einer Querschnittslähmung oder dem Verlust eines Körperteils zu leben und zu arbeiten.“ Und: „Weil der Weiße Hof eine Einrichtung ist, die es einem ermöglicht, dass in Ruhe die Seele dem verletzten Körper hinterher reisen kann.“

Ihre Argumente haben der Patient und die Patientin auch in einem ausführlichen Gespräch mit dem Sozialministerium vorgebracht.

Bieterverfahren in Vorbereitung

Der Standort selbst hat erst kürzlich Schlagzeilen gemacht: Flächen rund um das Reha-Zentrum stehen auf willhaben zu Verkauf (die NÖN hat berichtet). Ende August hieß es seitens der AUVA dazu: „In einem ersten Schritt werden die nicht betriebsnotwendigen Liegenschaften rund um den Weißen Hof veräußert (siehe erste Frage), in weiterer Folge werden die betriebsnotwendigen Liegenschaftsteile (RZ Weißer Hof) im Rahmen eines öffentlichen Bieterverfahrens einer Verwertung zugeführt. Unter Berücksichtigung der Gesundheitsentwicklung im Land Niederösterreich sowie des zukünftigen Bedarfes der Sozialversicherung soll insbesondere der Fortbestand der Einrichtung in Klosterneuburg gesichert werden. Der Standort Weißer Hof soll auch weiterhin als Gesundheitsstandort für das Einzugsgebiet der Ostregion beibehalten werden.“

Quelle: https://www.noen.at/klosterneuburg/kampf-fuer-erhalt-23-000-unterschriften-fuer-den-weissen-hof-386722784 mit Stand vom 27.09.2023 07:22 Uhr

AUVA eröffnet Sicherheitstechnische Prüfstelle in Niederösterreich

www.ots.at/presseaussendung

AUVA eröffnet Sicherheitstechnische Prüfstelle in Niederösterreich

Neuer Standort im Industriezentrum NÖ-Süd: Prüfung und Zertifizierung nach höchsten Qualitätsstandards.

Wien (OTS) – In feierlichem Rahmen wurde am Montag die neue Sicherheitstechnische Prüfstelle (AUVA-STP) der Allgemeinen Unfallversicherungsanstalt AUVA im Industriezentrum NÖ-Süd südlich von Wien eröffnet. Die geladenen Gäste, darunter Landesrätin Christiane Teschl-Hofmeister, konnten sich vom umfangreichen Serviceangebot persönlich überzeugen.
Mit der Novelle, die nun in Begutachtung geht, soll das Angebot dieser Zentren bis 2025 auf 121 erhöht werden. Sind den Plänen zufolge künftig in einer Versorgungsregion zwei Stellen von Allgemeinmedizinern und Kinderärzten unbesetzt, haben Ärztekammer und Österreichische Gesundheitskasse (ÖGK) sechs Monate Zeit, neue Ärzte zu finden. Gelingt das nicht, können die jeweilige Landesregierung und die ÖGK gemeinsam eine Primärversorgungseinrichtung ausschreiben. Das Vetorecht der Ärztekammer entfalle dann, erklärte Rauch. Das kommt einer Entmachtung der Ärztekammer gleich.

In der STP werden künftig vornehmlich persönliche Schutzausrüstungen, Absturzsicherungen, Gehör-, Hitze- oder Schnittschutzequipment auf Herz und Nieren geprüft und zertifiziert. Highlights vor Ort sind etwa ein neuer Turm für Fallversuche, ein reflexionsarmer Raum für akustische Prüfungen sowie Prüfräume für die Ermittlung von Brenn- und Explosionskenngrößen.

Die Sicherheitstechnische Prüfstelle wird weiters als Zertifizierungsstelle für Produkte, Managementsysteme und Personen genutzt. Als solche ist sie von der einzig zugelassenen nationalen Akkreditierungsstelle „Akkreditierung Austria“ im Bundesministerium für Arbeit und Wirtschaft zugelassen. Als sogenannte EU-benannte Stelle darf die STP zudem europaweit anerkannte Prüfberichte, Zertifikate und CE-Kennzeichen ausstellen.

AUVA-Obmann Mario Watz: „Als Obmann der AUVA lege ich besonderen Wert darauf, dass wir immer beide Seiten der Arbeitssicherheit und Prävention betrachten: Die Interessen und Bedürfnisse der Arbeitnehmer:innen auf der einen Seite und jene der Arbeitgeber:innen auf der anderen Seite. Umso wichtiger ist es also, dass wir als AUVA als Partnerin der österreichischen Unternehmen einen unerlässlichen Beitrag zur Arbeitssicherheit leisten, indem wir Artikel der persönlichen Schutzausrüstungen prüfen und zertifizieren. Ich danke allen Beteiligten, die in den vergangenen Monaten und Jahren sehr viel Arbeit und Herzblut investiert haben, um die neue Sicherheitstechnische Prüfstelle an diesem Standort professionell, modern und zukunftsfit zu gestalten.“

Landesrätin Christiane Teschl-Hofmeister: „Die AUVA ist eine wertvolle und verlässliche Partnerin, wenn es um die Sicherheit unserer Landsleute geht. Die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer sind das Herzstück unserer Unternehmen. Mit der neuen sicherheitstechnischen Prüfstelle in Wr. Neudorf wurde ein weiterer, wichtiger Beitrag zur Steigerung der Arbeitssicherheit unserer Landsleute geschaffen. Danke dafür!“

Quelle: https://www.ots.at/presseaussendung/OTS_20230905_OTS0077/auva-eroeffnet-sicherheitstechnische-pruefstelle-in-niederoesterreich-bild vom 05.Sept.2023 um 11:02 Uhr

Klosterneuburg: Der Bauer als Millionär?

www.noen.at/Klosterneuburg

Klosterneuburg: Der Bauer als Millionär?

Die AUVA verkauft: Wer vier Millionen hinlegt, kann jetzt die landwirtschaftlichen Flächen am Weißen Hof erwerben. „Jetzt wird sich weisen, ob die örtliche Bauernschaft die Flächen tatsächlich so dringend benötigt“, so der Bürgermeister.

Das romantische Zaubermärchen von Ferdinand Raimund, „Der Bauer als Millionär“, hat, außer der Überschneidung mit seinem Titel, wenig mit dem zu tun, was die aktuellen realen Veränderungen am Weißen Hof bieten. Das gesamte Areal der Allgemeinen Unfallversicherung (AUVA) wird nun von der AUVA verkauft. Ja, ein Landwirt mit den notwendigen Millionen wird gesucht, geht es nach den Wünschen Klosterneuburgs soll es ein Klosterneuburger Landwirt sein.

Auf der Plattform „willhaben“ wird es bereits angeboten: Die allgemeine Unfallversicherung beabsichtigt, die in ihrem Eigentum stehenden land- und forstwirtschaftlichen Grundstücke in Klosterneuburg, Kierling und Kritzendorf mit einer gesamten Grundstücksfläche von 936.701 Quadratmetern zu veräußern. „Die Widmung bleibt unangetastet“, garantiert Bürgermeister Stefan Schmuckenschlager (ÖVP). So kann das Areal also nur einem Landwirt zu Nutzen sein. Außer, ja außer es wird wiedereinmal zum Spekulationsobjekt.

3,892.000 Euro will die AUVA für die rund eine Million Quadratmeter Natur haben. In vier Komplexe wurde von der AUVA das gesamte Grundstück eingeteilt, die AUVA bevorzugt aber eine Veräußerung des gesamten Areals, behält sich aber vor, auch in Tranchen zu verkaufen.

„Wer 3,9 Mille auf den Tisch blättert, kann größter Bauer Klosterneuburgs werden. Jetzt wird man sehen, ob die örtliche Bauernschaft die Flächen beim Weißen Hof tatsächlich so dringend benötigt“, meint Bürgermeister Schmuckenschlager und spielt damit auf das gescheiterte Projekt „Golfplatz am Weißen Hof“ an, das schließlich Ende 2023 mit einer Volksbefragung mit einer klaren Mehrheit der Bevölkerung abgelehnt wurde. Damals machten sich vor allem die Klosterneuburger Landwirte gegen einen Golfplatz und für die Erhaltung der landwirtschaftlichen Flächen starkt.

„Bereits vor mehr als 10 Jahren Jahren gab es Pläne zur Errichtung eines Golfplatzes auf diesem Areal. Diese Pläne wurden aber mit einer Volksabstimmung gestoppt. Damals waren auch die Klosterneuburger Landwirte Gegner dieses Projekts“, meint der Abgeordnete zum Nationalrat Johannes Schmuckenschlager in seiner Funktion als Präsident der NÖ Landwirtschaftskammer zum anstehenden Verkauf. Den Grund dafür erklärt Johannes Schmuckenschlager so: „Es sind die letzten zusammenhängenden Acker-und Wiesenflächen in Klosterneuburg, und damit die letzten Flächen innerhalb des Gemeindegebietes die den Bauern für die betriebliche Weiterentwicklung zur Verfügung stehen.“ Aus genau diesem Grund herrsche auch jetzt reges Interesse. „Da aber alle Flächen gesamt veräußert werden sollen, stellt das natürlich für unsere Betriebe ein Problem dar. Wahrscheinlich wird keiner der Klosterneuburger Betriebe die komplette Summe und damit alle Flächen erwerben können“, befürchtet der Landwirtschaftskammerpräsiden.

So sollen in den nächsten Wochen die Interessenten gebündelt und dann versuchen werden, ein gemeinsames Angebot zu stellen. Johannes Schmuckenschlager: „Vor allem für die viehhaltenden Betriebe gilt es hier die Zukunft abzusichern. Denn aufgrund des Klimawandels und der Trockenperioden werden die Grünfuttererträge immer schlechter, deshalb müssen diese Flächen als Futterreserve gesichert werden.“

Es wäre schade, wenn diese Flächen einem Spekulanten zum Opfer fallen und dann für immer den Landwirten entzogen würden. Neben den Acker-und Wiesenflächen sind auch Forstflächen zu veräußern. Diese Flächen hätten jedoch von der Bestockung und Ausstattung keinen besonders hochwertigen forstwirtschaftlichen Wert, „jedoch eine hohe Bedeutung und positiven Einfluß auf das Kleinklima in unserer Stadt“, so Schmuckenschlager weiter. Aufgrund der Fläche gäbe es auch eine Eigenjagd, die sicherlich weitere Interessenten lockt. Hier sollte aber längst aus Wildökologischen Gründen eine Zerschlagung und Zuteilung zu den angrenzenden Jagdrevieren stattfinden.

Bestbieter, nicht nur Höchstbieter

Die AUVA hat als öffentlicher Träger natürlich ein Bestbieterprinzip zu erfüllen, da es im weitesten Sinne um öffentliches Gut geht. „Bestbieter wird in diesem Fall, aber sicher nicht Höchstbieter heißen können. In diesem speziellen Fall, muss es öffentliches Interesse sein die bestmögliche nachhaltige Weiterbewirtschaftung zu garantieren“, so Schmuckenschlager, der davon ausgeht, dass alle Institutionen, ob Land, oder Gemeinde hier auf die AUVA einwirken werden. „Seitens der Bezirksbauernkammer und der NÖ Landwirtschaftskammer werden wir immer für Gespräche bereit sein, aber auch alle gesetzlichen Mittel die uns im Rahmen des Grundverkehrs zustehen nützen, um hier eine erfolgreiche Abwicklung im Sinne des öffentlichen interesses und zur Absicherung der heimischen Produktion zu gewährleisten.“

Aktuell sind diese Flächen an den Landwirt Johann Roiser verpachtet, der natürlich hofft, dass auch nach dem Verkauf sein Pachtvertrag bestehen bleibt: „Ich wurde von der AUVA von der Verkaufsabsicht informiert. “ Hauptsächlich für die Gewinnung von Futtermittel – „Heuer haben wir 100 Tonnen Heu geerntet“ – würden die Flächen verwendet. Das wäre auch die einzige gewinnbringende Nutzung. Würde Roiser seine Pacht verlieren, wäre das nicht existensbedrohend für ihn: „Ich verliere dort nichts. Das ist derzeit sowieso ein Nullsummenspiel.“

Die AUVA bestätigt ihre Verkaufsabsicht auf Rückfrage der NÖN. Die Suche eines Betreibers für das Gebäude erfolge im Rahmen eines öffentlichen Bieterverfahrens, das aktuell in Vorbereitung sei.

Das letzte Wort hat der Bürgermeister von Klosterneuburg, Stefan Schmuckenschlager: „Die Stadtgemeinde hat im Stadtenwicklungskonzeot 2023+ klar festgelegt, dass diese landwirtschaftlichen Flächen bleiben. Auch alle Gemeinderatsbeschlüsse entsprechen dieser Festlegung. Bereits im Jahr 2013 haben einige bäuerliche Betriebe mitgeteilt, diese Flächen bewirtschaften zu wollen. Dieser Weg wäre ja nun frei für sie.“

Quelle: https://www.noen.at/klosterneuburg/weisser-hof-klosterneuburg-der-bauer-als-millionaer-383275292 vom 30. August 2023 4:30 Uhr

Wiener Arbeiterkammer beklagt vermehrte Probleme mit ÖGK

www.derstandard.at/story

Wiener Arbeiterkammer beklagt vermehrte Probleme mit ÖGK

Die Anfragen etwa wegen fehlender Krankengeldauszahlungen stiegen massiv an, auch gebe es keine klaren Zuständigkeiten.

Wien – Fehlerhafte Krankengeld-Auszahlungen oder kurzfristige Abschreibungen vom Krankenstand – die Arbeiterkammer (AK) Wien beklagt massive Probleme mit der Österreichischen Gesundheitskasse (ÖGK). Im ersten Halbjahr 2023 seien demnach die Interventionen der Sozialversicherungsberatung der AK Wien bei der ÖGK auf 126 gestiegen, in den ersten sechs Monaten 2022 waren es noch 75 Fälle, hieß es am Donnerstag bei einem Pressegespräch.

Die Sozialversicherungsberatung der Wiener AK sei monatlich mit rund 2.000 Anrufen, 500 E-Mails und 150 persönlichen Beratungsgesprächen konfrontiert, erklärte Wolfgang Panhölzl, Leiter der Abteilung Sozialversicherung der AK Wien. Man verzeichne rund 1.100 laufende Gerichtsakten. Die Interventionen bei der ÖGK – also Fälle, in denen die AK-Juristen mit Vollmacht einen Sachverhalt an die ÖGK herantragen – hätten in den vergangenen beiden Jahren massiv zugenommen, berichtete Panhölzl. Im Gegensatz zu den anderen Sozialversicherungsträgern sei der Aufwand bei der ÖGK besonders groß, weil es keine klaren Zuständigkeiten und Ansprechpartner gebe, weshalb Interventionen oft lange dauerten, beklagte Panhölzl.

Kurzfristige Krankenstandsabschreibungen „ein Muster“

Im ersten Halbjahr 2022 verzeichnete die AK Wien 75 Interventionen bei der ÖGK, in 63 von 72 abgeschlossenen Fällen sei man erfolgreich gewesen. Im Vergleichszeitraum heuer gab es 126 neue Interventionen bei der ÖGK, davon seien 92 abgeschlossen, in 81 Fällen positiv. In den Jahren 2018 und 2019, also vor der Fusion der Gebietskrankenkassen in die Gesundheitskasse, habe es jeweils ganzjährig bei allen Trägern zusammen 70 Interventionen gegeben, merkte Panhölzl an.

Inhaltlich gehe es beispielsweise um kurzfristige Abschreibungen von Krankenständen. Oft würden Betroffene ganz knapp informiert, dass ihr Krankenstand beendet worden sei oder in Kürze beendet werde, und würden aufgefordert, binnen weniger Tage Facharztbefunde vorzulegen, wenn der Krankenstand verlängert werden soll. Kurzfristige Termine bei Fachärzten seien aber nahezu unmöglich, erinnerte Panhölzl, außer, man weiche auf Wahlärzte aus, was wieder Geld kostet. Hier handle es sich nicht um Einzelfälle, sondern ein „Muster“, meinte Panhölzl. Großteils gehe es um psychische Erkrankungen, andere Fälle betreffen aber beispielsweise auch Krebserkrankungen.

Probleme gibt es laut AK auch mit fehlerhaftem oder überhaupt verweigertem Krankengeld. Im ersten Halbjahr habe man durch Interventionen knapp 180.000 Euro an Krankengeldern für die Betroffenen gesichert. Schwierigkeiten gebe es auch mit fehlenden oder verspäteten Bescheiden seitens der ÖGK, was den Rechtsschutz erschwere.

„Vollziehungschaos“

Insgesamt ortet Panhölzl in der ÖGK ein „Vollziehungschaos“. Angeblich fehlten der ÖGK in Wien und Niederösterreich Ärzte für Kontrolluntersuchungen. Warum die Versicherten nicht vom Vertragsarzt, der sie krankgeschrieben hat, wiederbestellt würden, sei unklar, so Panhölzl, denn früher sei das durchaus üblich gewesen. Die AK sei nicht gegen die Kontrolluntersuchungen bei Krankenständen, aber man sei dagegen, die Kontrolle auf die Versicherten abzuwälzen, indem diese kurzfristig Facharztbefunde besorgen müssen.

Die Kassenfusionierung sei überschießend gewesen, resümierte Panhölzl, und habe sich für die Versicherten zum Nachteil entwickelt. Von den versprochenen Vorteilen für Versicherte „ist aus unserer Sicht nichts eingetreten“. Es sei kein „zumutbares Service-Niveau gewährleistet“, kritisierte Panhölzl, und „die Situation wird nicht laufend besser, sie wird laufend schlechter“. Die AK sprach sich dafür aus, die Zentralisierung zumindest teilweise wieder zurückzunehmen und manche Entscheidungsstrukturen wieder regional anzusiedeln. Im Verwaltungsrat der ÖGK seien den Dienstnehmervertretern aber leider die Hände gebunden, bedauerte Panhölzl, weil sie ohne Zustimmung der Dienstgeber keine Beschlüsse fassen könnten.

Kritik an der Kritik der Arbeiterkammer kam am Donnerstag vom ÖVP-Wirtschaftsbund. Die Arbeiterkammer benutze die Österreichische Gesundheitskasse „einmal mehr als Spielball, um die Arbeitgeberkurie und den Grundsatz der Parität in den Sozialversicherungsträgern infrage zu stellen. Bei 7,4 Millionen Versicherten in der ÖGK landen 0,0017 Prozent als Intervention bei der Arbeiterkammer. Diese geringe Zahl allein zeigt, dass die Vorwürfe unbegründet sind“, so der Wirtschaftsbund. (APA, red, 24.8.2023)

Quelle: https://www.derstandard.at/story/3000000184141/ak-wien-beklagt-gestiegene-probleme-mit-214gk  vom 24. August 2023 um 11:35 Uhr

ÖGK-Huss: Gesundheitsausgaben in Österreich beinhalten bereits 10,6 Mrd. Euro private Zahlungen

www.ots.at/Presseaussendung

ÖGK-Huss: Gesundheitsausgaben in Österreich beinhalten bereits 10,6 Mrd. Euro private Zahlungen

Entlastung der Versicherten durch mehr öffentliche Mittel vor allem für ambulante Versorgung nötig

Wien (OTS) – Der aktuelle OECD „Health at a Glance“-Bericht zeigt, wie groß die Belastungen der österreichischen PatientInnen mit privaten Zuzahlungen für Gesundheitsleistungen bereits geworden sind. Von den insgesamt 49 Mrd. Euro Gesundheitsausgaben sind bereits 23 % aus den privaten Taschen der PatientInnen bezahlt. Damit tragen die Versicherten bereits mehr als 1.000 Euro pro Kopf und Jahr privat für die Gesundheit bei, zusätzlich zu den Beitragszahlungen an die Sozialversicherung und Steuern.

ÖGK-Obmann Andreas Huss: „Die Geschichte, dass Österreich im Spitzenfeld der Gesundheitsausgaben liegt, ist eine Mär. Nimmt man die Privatzahlungen heraus, liegen wir laut OECD sogar unter dem Europa-Schnitt. Nimmt man die Privatzahlungen im Verhältnis zur Kaufkraft, sind wir Spitzenreiter bei den Privatausgaben und nicht bei den öffentlichen Ausgaben. Das muss sich dringend ändern, denn in Zeiten der Teuerung müssen die Versicherten entlastet werden, indem wieder mehr öffentliches Geld vor allem in die ambulante Versorgung investiert wird. Es muss jetzt endlich Schluss sein mit dem Sparen auf dem Rücken der PatientInnen.“

Von den 10,6 Mrd. Euro Privatausgaben werden in Österreich unter anderem 2,6 Mrd. Euro für Hilfe durch Gesundheitsdienstleister (vorrangig Zahnärzte) ausgegeben, 1,8 Mrd. Euro werden für Medikamente ausgegeben und ca. 1,1 Mrd. für Heilbehelfe und Hilfsmittel wie beispielsweise Brillen, Hörgeräte und Prothesen. 2,5 Mrd. Euro werden für eine private Krankenversicherung ausgegeben, die wiederum nur 1,4 Mrd. davon für konkrete Leistungen ausgeben.

Andreas Huss: „Im Zuge der Finanzausgleichsverhandlungen gibt es jetzt die Chance, den Gesundheitsbereich wieder mit genügend öffentlichen Mitteln auszustatten und vor allem die Versorgung auf Kassenkosten wieder auf Vordermann zu bringen, sowohl bei den ÄrztInnen als auch bei den anderen Gesundheitsberufen. Idealerweise passiert das mit dem Ausbau der Primärversorgungszentren und in anderen größeren Versorgungseinheiten. Zusätzlich braucht es eine Entlastung durch den Aufbau eines öffentlichen Impfprogramms für Erwachsene, Verbesserungen bei den Zahnleistungen, der psychosozialen Versorgung und einer Reduktion bei den Zuzahlungen bei den Heilbehelfen und Hilfsmitteln.“

„Der Finanzausgleich muss mithelfen, die Gesundheitsversorgung abzusichern. Ganze 23 Prozent der Gesundheitskosten aus eigener Tasche zusätzlich zu den Sozialversicherungsbeiträgen und Steuern zu bezahlen, das kann sich nur ein Teil der Menschen leisten und das widerspricht auch völlig dem Gedanken einer solidarischen sozialen Krankenversicherung. Wir wollen eine gute und stabile Gesundheitsversorgung für alle Menschen. Investieren wir gemeinsam in die Gesundheit. Jetzt!“, so Huss.

Quelle: https://www.ots.at/presseaussendung/OTS_20230822_OTS0018/oegk-huss-gesundheitsausgaben-in-oesterreich-beinhalten-bereits-106-mrd-euro-private-zahlungen  vom 22. Aug. 2023 um 09:07 Uhr

Das neue Rehabzentrum im Zwölften wird ab 2023 errichtet

www.meinbezirk.at/meidling

Das neue Rehabzentrum im Zwölften wird ab 2023 errichtet

Bereits im Herbst starten die Arbeiten für das neue Rehab-Zentrum der AUVA in Meidling.
WIEN/MEIDLING. Das Traumazentrum Meidling ist äußerst aktiv. Immer wieder gibt es Neuerungen, wie etwa den neuen Flugzeug-Landeplatz oder Kooperationen mit anderen Kliniken. Zurzeit liegt der Fokus aber auf dem geplanten Rehabilitationszentrum, das in Meidling gleich auf dem Bereich des Krankenhauses errichtet werden soll.

Notwendig wurde der geplante Neubau, um etwa bei Unfallopfern eine bessere Heilung ermöglichen zu können, so Christoph Luke von der Allgemeinen Unfallversicherungsanstalt (AUVA). Sollte es aber zu einem Rückfall kommen, so können die Ärzte durch die Nähe des Zentrums, schneller reagieren. Und oft kommt es in solchen Fällen auf Minuten an, um ein Leben zu retten. Andererseits nimmt auch die Zahl jener zu, die zur die aus persönlichen und beruflichen Gründen ihre posttraumatische Regeneration ambulant oder berufsbegleitend absolvieren möchten.

Erweiterung des Angebots
Derzeit liegt der Fokus in Meidling auf der stationären und tagesklinischen Betreuung nach Schädel-Hirn-Traumata sowie der ambulanten unfallchirurgischen Rehabilitation. Dies wird mit dem neuen Haus erweitert, etwa durch Betreuung bei Querschnittlähmung. Auch Menschen, die künstlich beatmet werden, können im geplanten Zentrum besser betreut werden. „Einen weiteren Schwerpunkt wird die lebenslange Nachbetreuung von querschnittgelähmten Versehrten darstellen“, so Luke.

Unter dem neuen Rehab-Zentrum werden Kooperationen, wie sie etwa mit der benachbarten Klinik Favoriten abgeschlossen wurden, weitergehen, versichert Luke.

Start im Herbst
Das neu errichtete Gebäuce wird Rehabilitationszentrum Wien heißen. Mit dem neuen Zubau werden zusätzlich 130 stationäre und 70 ambulante Plätze mehr als bisher geben. Geplant ist, dass bereits 2027 das neue Haus in Meidling in Betrieb gehen kann. „Natürlich werden die Anrainer rechtzeitig und umfassend informiert“, so Luke.

Die benachbarten Bewohnerinnen und Bewohner hatten sich schon vor einiger Zeit bei der BezirksZeitung gemeldet, da sie beim Bau um die hier lebenden Hamster fürchten. Schließlich sind diese Tiere ja geschützt. Auf Anfrage beruhigt Luke: „In enger Abstimmung mit den zuständigen Behörden werden alle notwenigen Maßnahmen im Sinne des Arten- und Tierschutzes gesetzt.“

Quelle: https://www.meinbezirk.at/meidling/c-gesundheit/das-neue-rehabzentrum-im-zwoelften-wird-ab-2023-errichtet_a6161954 vom 16. Juli 2023 um 08:00 Uhr

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