Österreichische Ärztekammer: ÖGK-Huss treibt Selbstabschaffung der Sozialversicherung voran

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Österreichische Ärztekammer: ÖGK-Huss treibt Selbstabschaffung der Sozialversicherung voran
28.11.2022
Destruktive und unreflektierte Positionen, kein Reformwille und keine Selbstkritik – so präsentierte sich der ÖGK-Obmann in der gestrigen „Pressestunde“.

„Ich sehe schwarz für unser Kassensystem“, resümiert Johannes Steinhart, Präsident der Österreichischen Ärztekammer, nach dem Auftritt von ÖGK-Obmann Andreas Huss in der gestrigen „Pressestunde“. „Mit einer derart destruktiven und unreflektierten Herangehensweise an die aktuellen Problemfelder wird auf absehbare Zeit keine Verbesserung möglich sein“, so Steinhart, der sich empört über die neuerlichen Attacken auf Wahlärztinnen und Wahlärzte zeigte. Mit Deckelungen und Degressionen habe man Ärztinnen und Ärzte über Jahre hinweg in die „Fünf-Minuten-Medizin“ getrieben. „Und jetzt zeigt sich Huss überrascht, dass dieses System nicht wahnsinnig attraktiv ist?“, wundert sich Steinhart. „Ärztinnen und Ärzte wollen Zeit für ihre Patientinnen und Patienten haben, weil sie ihre bestmögliche Versorgung garantieren wollen. Sie wollen auch Kassenvertrag und Familie unter einen Hut bekommen können – und damit meine ich explizit auch die Ärzte. Wir brauchen neue, attraktive Anreize im Kassensystem.“ Über diese Hexenjagd auf Wahlärztinnen und Wahlärzte hinaus gebe es weiterhin keine Visionen, keinen Reformwillen und keinerlei Selbstkritik, konstatiert der ÖÄK-Präsident. Mit Sündenböcken und dem Fingerzeig auf andere sei der ÖGK-Obmann dagegen schnell zur Hand. „In Wien beispielsweise sind bereits neun Primärversorgungseinheiten in Betrieb, über zehn weitere baut die Wiener Ärztekammer gerade auf, alleine im ersten Halbjahr 2023 sind sechs Eröffnungen geplant – so viel zur angeblichen Blockadehaltung der Ärztekammern bei PVE“, hält Steinhart fest: „Mit der Einstellung, die Herr Huss zum wiederholten Male an den Tag gelegt hat, kommt die Sozialversicherung ihrer Selbstabschaffung immer näher. Ich kann nur hoffen, dass sich die übrigen ÖGK-Funktionäre hier nicht in Geiselhaft nehmen lassen.“

„Ich frage mich jedes Mal auf Neue, wie sich Herr Huss vorstellt, Wahlärztinnen und Wahlärzte fürs Kassensystem zu begeistern, wenn er sie vorher als Rosinenpicker bezeichnet und ins Korruptions- und Schwurblereck steckt – natürlich stets ohne konkrete Beweise und auf Basis von Hörensagen“, kommentiert Edgar Wutscher, Vizepräsident der Österreichischen Ärztekammer und Bundeskurienobmann der niedergelassenen Ärzte: „Ich verlange entweder handfeste Anhaltspunkte, die rechtfertigen, dass Wahlärztinnen und Wahlärzte derart impertinent und wiederholt in die Nähe von Korruptionsverdacht gerückt werden, oder eine öffentliche Entschuldigung!“ Dass die Vereinheitlichung der Leistungen ein „großer Brocken sei, den man stemmen müsse“, sei durchaus amüsant, findet Wutscher: „Es hätte sicher geholfen, wenn man den einheitlichen Leistungskatalog, die die ÖÄK schon vor anderthalb Jahren präsentiert hat, schon früher einmal zur Hand genommen hätte.“ Zudem brauche man sicher keine Definition des ÖGK-Obmanns, ab wann ein Wahlarzt als versorgungswirksam gelte. Die Realität sehe so aus, dass es in einigen Bezirken gar keine Alternative mehr zum Wahlarzt gibt. Ohne Wahlärztinnen und Wahlärzte gäbe es überhaupt keine niederschwellige wohnortnahe Versorgung mehr. „Wenn Huss etwa den Kostenrückersatz streichen würde, würde er damit die eigenen Versicherten für die Versäumnisse der Kassen bestrafen“, sagt Wutscher.

Artikel erstellt am 28.11.2022

Quelle: https://www.aektirol.at/news-detail/oesterreichische-aerztekammer-oegk-huss-treibt-selbstabschaffung-der-sozialversicherung-voran mit Stand per 29.11.2022 um 07:22 Uhr

Gewalt gegen Frauen: Die Stadt leuchtet in Orange

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Gewalt gegen Frauen: Die Stadt leuchtet in Orange

Jede dritte Frau in Österreich erlebte körperliche oder sexuelle Gewalt.

von Stephanie Angerer
25.11.2022, 17:24

Blaue Flecken im Gesicht einer jungen Frau sind auf einem Foto zu sehen, dass ein Arzt im Unfallkrankenhauses Meidling aufnimmt. Für den Befund. Auf die Frage, wie es zur Verletzung gekommen sei, antwortet sie, dass sie sich am Küchenkasterl gestoßen habe.

Jahrelange Gewaltspirale
Solche Aussagen hört Irene Tambornino, Medizinerin und stellvertretende ärztliche Direktorin der Allgemeinen Unfallversicherungsanstalt, beinahe täglich. Oft seien die Frauen jahrelanger Gewalt ausgesetzt. Darüber reden würden manche nie. Auch nicht, wenn Ärzte sie im Spital direkt auf ihre Verletzungen ansprechen.

„Gerade weil viele Frauen aus Scham oder Angst nicht die Wahrheit über den Hergang sagen, ist es wichtig, dass unser Personal die Anzeichen von Gewalt rechtzeitig erkennt“, erklärt Tambornino. Das Ansprechen eines Gewaltverdachts erfordere besonders viel Einfühlungsvermögen.

Umfrage zu Gewalt
Wie viele der Frauen, die im Unfallkrankenhaus Meidling behandelt werden, Opfer sexueller oder körperlicher Gewalt waren, könne die Ärztin nicht sagen. Eine klare Antwort liefert ein Blick auf eine Umfrage durch die Statistik Austria, die am Freitag zum Auftakt für die Sensibilisierungskampagne „16 Tage gegen Gewalt“ präsentiert wurde.

Um darauf hinzuweisen, dass jede dritte Frau in Österreich ab 15 Jahren körperliche oder sexuelle Gewalt erleben musste, leuchteten am Donnerstag im Rahmen der UN-Kampagne „Orange the World“ in Österreich Gebäude in Orange – um Energie zu sparen, wurde die Beleuchtung aber nach einem Tag wieder abgeschaltet. Heuer werden stattdessen markante Gebäude, wie Unis, orange beflaggt.

Für die Umfrage wurden 6.240 Frauen zwischen 18 und 74 Jahren ausgewählt, die von Oktober 2020 bis März 2021 von ihren Erfahrungen mit körperlicher oder sexueller Gewalt berichteten. Vergewaltigt wurden demnach in Österreich 282.480 Frauen. Androhungen von Gewalt mussten fast eine halbe Million Österreicherinnen erleben. Die Statistik zeigt außerdem, dass die Aggression in mehr als einer halben Million Fälle im Rahmen der Beziehung passiert. 16,4 Prozent der Frauen haben Gewalt durch ihren Partner erlitten.

Unsaubere Befunde
„Das Problem bei häuslicher Gewalt besteht vor allem darin, dass Frauen nicht geglaubt wird. In solchen Fällen gibt es oft nur die Verletzungen als ,Beweis‘“, sagt Andrea Brem, Geschäftsführerin der Wiener Frauenhäuser. Die Befundaufnahme sei deshalb enorm wichtig. „Da es in diesem Bereich Defizite gibt, müssten viel mehr Ärzte darauf geschult werden“, sagt Brem. Damit Mediziner im Fall des Falles erkennen, dass die blauen Flecken nicht vom Küchenkasterl verursacht wurden.

Quelle: https://kurier.at/chronik/oesterreich/spuren-von-gewalt-an-frauen-rechtzeitig-erkennen/402237816 mit Stand vom 28.11.2022 um 12:46 Uhr

„Orange The World“ – AUVA setzt Zeichen gegen Gewalt an Frauen

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„Orange The World“ – AUVA setzt Zeichen gegen Gewalt an Frauen

Mit der weltweiten UN-Kampagne „Orange The World“ wird von 25. November bis 10. Dezember das Thema Gewalt an Frauen ins Bewusstsein gerückt. Die Allgemeine Unfallversicherungsanstalt (AUVA) als Trägerin von Unfallkrankenhäusern sowie Rehabilitationszentren unterstützt die Kampagne und macht zu deren Auftakt auf die wichtige Rolle von Gesundheitspersonal aufmerksam.

Gewalt hat viele Formen und Gesichter: Weltweit ist jede dritte Frau von Gewalt betroffen – in Österreich erfährt jede fünfte Frau ab ihrem 15. Lebensjahr psychische, physische und/oder sexuelle Gewalt. Die AUVA legt den Fokus daher gezielt auf diese – nach wie vor häufigste – Menschenrechtsverletzung.

„Als Zeichen der Solidarität mit diesem wichtigen Anliegen sorgen wir für die Sichtbarkeit der Kampagne, denn für Gewalt an Frauen gibt es keine Toleranz“, so Mag. Jan Pazourek, Generaldirektor-Stv. der AUVA.

Die Teilnahme an der Kampagne soll darauf aufmerksam machen, dass Krankenhäuser eine wichtige Rolle spielen. Ärztinnen und Ärzte sowie Pflegepersonen sind in vielen Fällen die Einzigen, die Auswirkungen von Gewalt in Form von Verletzungen erkennen können.

Hinschauen statt wegschauen
Meist ist es für Gesundheitspersonal nicht auf den ersten Blick erkennbar, ob eine Verletzung Folge von Gewalt ist oder nicht. „Gut geschultes und sensibilisiertes Personal nimmt dabei eine Schlüsselrolle ein“, schildert Frau Dr. Irene Tambornino, Ärztliche Direktor-Stellvertreterin der AUVA. Denn das Ansprechen eines Gewaltverdachtes erfordert Einfühlungsvermögen und einen sensiblen Umgang mit den Betroffenen. „Dabei legen wir großen Wert darauf, dass unsere Mitarbeitenden bewusst hinschauen, gewaltbedingte Verletzungen erkennen und verantwortungsvoll handeln – und das nicht nur im Kampagnenzeitraum.“

Dafür arbeitet die AUVA mit Gewaltschutzeinrichtungen in den Ländern und Opferschutzgruppen anderer Träger zusammen, um Betroffenen nach medizinischer Versorgung weitere psychosoziale und rechtliche Unterstützung anbieten zu können.

„Neben der hohen Bedeutung des Engagements jedes Einzelnen ist es auch ein Ziel der AUVA, eine Führungsrolle in Österreich bei der Umsetzung derartiger Konzepte zu übernehmen, zur Enttabuisierung des Themas beizutragen und unser Wissen im Sinne unserer Vorbildfunktion auch an andere Einrichtungen weiterzugeben“, so Dr. Roland Frank, Ärztlicher Direktor der AUVA.

Gemeinsam gegen Gewalt an Frauen
Die UN-Kampagne läuft parallel zu den Bestrebungen der medizinischen Direktion der AUVA, der Gesellschaft der Gutachterärztinnen und -ärzte sowie der österreichischen Bundesregierung, häusliche Gewalt zu bekämpfen. „Bei der Bekämpfung häuslicher Gewalt kommt es insbesondere darauf an, bei der Erstellung von Befunden so sorgfältig wie möglich zu arbeiten, Verletzungen bestmöglich zu beschreiben sowie zu dokumentieren und sich nicht mit unglaubwürdigen Ausreden über den vermeintlichen Unfallhergang der Verletzungen bei Frauen zufrieden zu geben“, so der Ärztliche Direktor. Damit wird das Ziel verfolgt, dass eine Krankengeschichte im Bedarfsfall als Beweis für häusliche Gewalt gegen eine Frau herangezogen werden kann.

Weitere Informationen
orangetheworld.at
Frauenhelpline gegen Gewalt, Tel.: 0800 222 555

Quelle: https://www.auva.at/cdscontent/?contentid=10007.889282&portal=auvaportal mit Stand 28.11.2022 um 12:25 Uhr

16. Wiener Kunstsupermarkt

Liebe Kolleginnen und liebe Kollegen,

Für alle Kunstliebhaber, oder die es noch werden möchten, gibt es jetzt ein großartiges Angebot für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der AUVA.

Den Mitarbeiterausweis vorweisen und die wunderschönen Originalwerke, verschiedenster Künstlerinnen und Künstlern, bewundern oder selbstverständlich auch kaufen.

Perfekt geeignet für ein einzigartiges Weihnachtsgeschenk!

Alle Information über das tolle Angebot findet ihr im unten angeführten Link.
Lieben Gruß
Jenny


Link(s) anklicken um zu den jeweiligen Dokumenten zu gelangen (funktioniert nur im AUVA Netzwerk):
|| Angebot – Kunstsupermarkt

Weihnachtsenten – Aktion 2022

Liebe Kolleginnen und liebe Kollegen,

auch heuer möchten euch die Betriebsräte die Möglichkeit bieten, eine Woche lang, ein Weihnachtsessen im Speisesaal konsumieren zu können.

Wo: im Speisesaal des TZW Meidling
Wann: Montag 12.12. – Donnerstag 15.12.22, von 11:00 – 13:30 Uhr

In dieser Woche könnt ihr ein weiteres Gericht – eine Weihnachtsente – aus dem Speiseplan wählen.
Die Kosten werden zur Gänze vom Betriebsrat übernommen.

Da wir der Küche eine genaue Anzahl der gewünschten Essen zukommen lassen müssen, ersuchen wir euch, den angeführten Anmeldeabschnitt bis 04.12.22 in den Briefkasten beim BR-Büro, 3. Stock A-Trakt, zu werfen.

Wir möchten allen Küchenmitarbeiter:innen herzlich danken.
O
hne eure zusätzliche Arbeit außerhalb der Dienstzeit wäre die Gestaltung dieser Weihnachtsaktion nicht möglich. 

Im untenstehenden Link findet ihr die Information und den dazugehörigen Anmeldeabschnitt.

Schöne Vorweihnachtszeit wünschen euch
Eure Betriebsräte


Link(s) anklicken um zu den jeweiligen Dokumenten zu gelangen (funktioniert nur im AUVA Netzwerk):
|| Anmeldeabschnitt – Weihnachtsente 2022

Schreiduelle und Personalmisere im UKH

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Schreiduelle und Personalmisere im UKH

Im Unfallkrankenhaus Salzburg gibt es aktuell gröbere Personalprobleme: Wegen des allgemeinen Pflegekräftemangels ist wie in vielen Spitälern eine Bettenstation komplett gesperrt. Hinter vorgehaltener Hand ist von Schreiduellen die Rede. Einige Ärzte haben das UKH wegen interner Unstimmigkeiten verlassen.

Die Klinikleitung wollte sich dazu nicht im Interview äußern, verweist aber schriftlich auf vereinzelte Personalengpässe, die intern kompensiert würden. Aktuell sei eine von fünf Bettenstationen im Unfallkrankenhaus in Salzburg gesperrt. Dadurch seien rund 15 Prozent der Spitalsbetten derzeit nicht belegbar.

„In Salzburg haben wir zusätzlich das Problem, dass uns einige Kollegen der Ärzteschaft verlassen haben. Das ist ungewöhnlich. Unseren Informationen nach gibt es da Managementprobleme in der Führung und aus diesem Grund haben die Ärzte gesagt, sie wollen nicht mehr weitere bei uns beschäftigt sein“, schildert der ehemalige AUVA-Betriebsratsvorsitzende und aktuelle Vizepräsident der Arbeiterkammer Salzburg, Hans-Peter Grandenti.

Erfolgsverwöhntes Spital kämpft mit Pensionierungswelle
Dazu komme eine Pensionierungswelle, die nicht in der geforderten Geschwindigkeit kompensiert werden könne. „Wir sind sehr erfolgsverwöhnt was Fachleute betrifft, die sind pensioniert, sind abgegangen. Wenn man jetzt die Lücke hinterlässt, dann geht es auch darum, dass die Expertise erst wachsen muss. Wenn die Leistungsfähigkeit des UKH in Frage gestellt wird, müssen wir unsere Mitarbeiter auch schützen, was die Haftungsfrage betrifft. Wir können mitunter nicht mehr jeden Patienten nehmen, weil wir das personaltechnisch nicht abdecken können“, sagt dazu UKH-Betriebsratsvorsitzender Hans-Peter Kreuzer.

Zertifizierung als überregionales Traumazentrum wackelt
Konkret war tageweise die Versorgung von schwerst verletzten Polytraumapatienten, nicht mehr möglich. Ähnliche Probleme habe es bei der Versorgung schwerer Bauchverletzungen gegeben. Deswegen wackle nun auch die Zertifizierung als überregionales Traumazentrum. „Es hat damit zu tun, dass wir früher auch Mitarbeiter in einer Doppelfunktion hatten was Neurochirurgie – Bauchchirurgie haben wir noch – und auch Gefäßchirurgie betrifft. Jetzt sind wir auf Partner angewiesen. Da muss ich auch einen Appell an das Land schicken, wenn wir zukünftig kooperieren sollten, sollte uns das Land mehr unterstützen“, sagt Kreuzer.

Betriebsrat fordert mehr Unterstützung des Landes
Die anhaltende Debatte über die geplante Übersiedelung der UKH auf das Gelände der Landeskliniken und die damit verbundene Umstrukturierung macht die Personalsuche aktuell nicht einfacher.

Das im Artikel eingebettete Video mit Interviews können Sie unter folgendem Link ansehen: Artikel mit Video auf orf.at

Quelle: https://salzburg.orf.at/stories/3182138/ , Stand am 16.11.2022 um 07:23 Uhr

Welche Bereiche im Gesundheitssystem gerade heiß diskutiert werden

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STRUKTURREFORM

Welche Bereiche im Gesundheitssystem gerade heiß diskutiert werden

Den Aufnahmetest fürs Medizinstudium zu ändern wäre für Minister Rauch eine „kleine Schraube“. Weitere Gespräche über Strukturreform laufen

Gesundheitsminister Johannes Rauch (Grüne) will über eine grundlegende Strukturreform des Gesundheitssystems sprechen und sich dafür mit Vertretern der Bundesländer, der Ärztekammer und der Sozialversicherung an einen Tisch setzen. „Lasst uns doch übers Gesamtsystem reden und nicht an einer kleinteiligen Schraube drehen“, sagte Rauch am Dienstag im Ö1-„Morgenjournal“, als er zu etwaigen Änderungen der Aufnahmeprüfungen fürs Medizinstudium gefragt wurde. Es kursiert der Vorschlag, Medizin-Interessierte ein Jahr als Pflegekraft im Spital zu verpflichten, bevor sie studieren dürfen. Ärztekammer und Rauch sind zwar dagegen, wären aber für andere Testmodalitäten offen.

Derlei ist in Planung: Die Medizin-Unis seien dabei, für künftige Aufnahmetests einen eigenen Block zu „Social Skills“ zu erarbeiten, heißt es aus dem Büro von Bildungsminister Martin Polaschek (ÖVP). Ob diese Tests nächstes Jahr schon gemacht werden, ist noch nicht fix.

Auch weit größere Themenblöcke zum Gesundheitssystem stehen auf der Agenda, unter anderem:

Finanzierung
Als sich die Landesgesundheitsreferenten vor rund zwei Wochen in Wien trafen, teilten sie mit, dass sie eine „neue Finanzierungsschiene“ im Gesundheitssystem wollen: eine neue Aufgabenteilung zwischen Bund, Ländern und Sozialversicherung. Laut Büro Rauch finden dazu laufend Gespräche statt.

Grob gesagt sind die Länder für das Spitalswesen zuständig und die Sozialversicherungen für den ambulanten Bereich. Wobei die Sozialversicherungen für den Spitalsbereich auch einen Pauschalbetrag zahlen, der jährlich valorisiert wird. Die tatsächlichen Kostensteigerungen seien laut Ländern aber höher. Das aktuelle System führt dazu, dass Patientinnen und Patienten zwischen dem niedergelassenen und dem Spitalssektor beziehungsweise zwischen ambulantem und stationärem Bereich hin- und hergeschoben werden. Rauch nannte den Ländervorstoß „bemerkenswert“. Zeitliches Ziel der Länder wäre der nächste Finanzausgleich (der aktuelle gilt bis inklusive 2023).

Ärztinnen und Ärzte auf Kasse
Es gibt Regionen in Österreich, in denen es schwierig ist, Medizinerinnen und Mediziner für Kassenverträge zu gewinnen. Das Problem wächst durch Pensionierungen. Die Länder steuern teilweise mit Initiativen gegen. Minister Rauch erhofft sich unter anderem mehr Interesse an der Allgemeinmedizin durch die Aufwertung zum Facharzt. Darauf haben sich Ministerium, Länder, Kammer und Sozialversicherung bereits geeinigt. Die Aufwertung und eine damit einhergehende zweijährige Lehrpraxis sollen Interesse an der Niederlassung wecken.

Leidenschaftlich diskutiert wird oft über das Wahlarztsystem: Da die Zahl der Wahlarztordinationen stark steigt und auf Kasse stagniert, fordert Andreas Huss, derzeit ÖGK-Obmann, unter anderem, dass Wahlärztinnen und Wahlärzte zur E-Card-Anbindung verpflichtet werden sollen und ihnen nicht Verträge mit einzelnen, lukrativeren Kassen (BVAEB, SVS …) möglich sein sollen.

Im niedergelassenen Bereich stockt auch der Ausbau der Primärversorgungszentren. Eine Gesetzesnovelle soll deren Einrichtung erleichtern, allerdings lässt sie schon eine Weile auf sich warten – man sei aber schon weit, heißt es aus Rauchs Büro. Derzeit gibt es 37 statt 75 Standorte österreichweit.

Auch Spitälern fehlt manch ärztliches Personal: Für Mangelfächer wie etwa die Pädiatrie fordert Rauch von den Spitalsträgern kreative Lösungen. Die Länder wollen zum Beispiel, dass der Ausbildungsschlüssel für Kinder- und Jugendpsychiatrie erhöht wird, damit eine Fachärztin vier Assistenzärzte ausbilden darf. Er wurde aber erst heuer auf 1:2 erhöht, daran hält Rauch vorerst fest.

Pflege
Mit der erst kürzlich auf den Weg gebrachten Pflegereform gehen höhere Gehälter einher, und es werden zahlreiche Ausbildungsplätze geschaffen; trotzdem werden bereits von mehreren Seiten weitere Schritte gefordert. Es besteht also viel Diskussionsbedarf. (Gudrun Springer, 8.11.2022)

Quelle: https://www.derstandard.at/story/2000140652555/welche-bereiche-im-gesundheitssystem-gerade-heiss-diskutiert-werden , Stand am 16.11.2022 um 7:12 Uhr

SPÖ-Silvan: Verschlingt alte, leerstehende AUVA-Hauptstelle Unsummen?

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SPÖ-Silvan: Verschlingt alte, leerstehende AUVA-Hauptstelle Unsummen?

Aufgrund komplizierter Bauweise soll leerstehendes Gebäude um viel Geld weiterhin im Sommer gekühlt und im Winter geheizt werden müssen
Wien (OTS/SK) – Unwirtschaftlich und veraltet, energietechnisch nicht auf dem neuesten Stand, ein Brandschutz, der nicht auf dem neuesten Stand der Technik ist und in welchen Millionen investiert werden hätten müssen – aus diesen Gründen suchte die AUVA vor rund zwei Jahren ein neues Gebäude für die Mitarbeiter*innen, die in der ehemaligen Hauptstelle der AUVA in der Adalbert-Stifter-Straße Nr. 65-67 untergebracht waren. „Mit den Twin Towers am Wienerberg wurde schlussendlich auch ein neues Gebäude gefunden, doch das Gebäude in der Adalbert-Stifter-Straße steht seitdem leer und soll internen Informationen zur Folge auch noch Unsummen an Kosten verschlingen“, erklärte SPÖ-Abgeordneter Rudolf Silvan am Mittwoch gegenüber dem Pressedienst der SPÖ. ****

Aufgrund der komplizierten Beschaffenheit des Hauses – das Bürogebäude ist eine Art Brückenkonstruktion, in diese sind als Verbindungselement mittels Stahlhängesäulen drei- beziehungsweise zwölfgeschoßige Bürokomplexe aufgehängt – dürfte sich nicht nur der Verkauf der Liegenschaft als schwierig erweisen, sondern sie dürfte auch weiterhin – nicht zuletzt aufgrund des enormen Energiepreisanstiegs – massive Kosten verursachen. Denn die Stahlhängesäulen, in denen das Bürogebäude eingehängt ist, müssen – obwohl das Gebäude leer steht – im Sommer gekühlt und im Winter beheizt werden, damit sich diese nicht verformen und die ordentliche Statik des Gebäudes weiterhin gegeben ist.

Mittels parlamentarischer Anfrage an Gesundheitsminister Rauch will Silvan, der auch Mitglied im Gesundheitsausschuss des Nationalrates ist, nun in Erfahrung bringen, wie hoch diese Kosten sind, die sich Monat für Monat für alle Versicherten zu Buche schlagen. „Denn wenn das Gebäude nicht verkauft werden kann und auch keine Nachnutzung in Sicht ist, wäre es möglicherweise wirtschaftlicher gewesen, wenn die AUVA das Gebäude weiterhin selbst nutzt“, so Silvan. (Schluss) pp/bj

Quelle: https://www.ots.at/presseaussendung/OTS_20221102_OTS0131/spoe-silvan-verschlingt-alte-leerstehende-auva-hauptstelle-unsummen , Stand am 07.11.2022 um 10:52 Uhr

KOOPERATIONSVEREINBARUNG Weißer Hof bleibt: Freude ist aber gepaart mit Skepsis

www.noen.at, Klosterneuburg

KOOPERATIONSVEREINBARUNGWeißer Hof bleibt: Freude ist aber gepaart mit Skepsis
von Christoph Hornstein

Freude und Skepsis über die Standortgarantie des Weißen Hofs bei der Klosterneuburger Opposition. Privatisierung bereitet Sorgen.

Nach langen Jahren der Ungewissheit schwand die Hoffnung nach einer vernünftigen Lösung. Doch jetzt der Knalleffekt: „Weißer Hof“ in Klosterneuburg wird weiter als Rehazentrum genutzt.

Der „Weiße Hof“ in Klosterneuburg wird auch künftig als Rehabilitationszentrum genutzt werden. Dies sehe eine von der Allgemeinen Unfallversicherungsanstalt (AUVA), der Pensionsversicherungsanstalt (PVA) und dem Land Niederösterreich abgeschlossene Kooperationsvereinbarung vor, teilte Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) am Mittwoch letzte Woche mit. Ende 2020 war die Absiedelung des Rehazentrums im Jahr 2026 nach Wien-Meidling angekündigt worden.

„Der Erhalt des Zentrums ‚Weißer Hof‘ ist für die Gesundheitsversorgung in Niederösterreich von großer Bedeutung.“Johanna mikl-lEItner Landeshauptfrau
Nach der Veräußerung durch die AUVA ist vereinbart, dass der Standort „Weißer Hof“ auch weiterhin als Zentrum für Rehabilitation und Übergangspflege genutzt wird. Zugesichert wurden dafür seitens des Landes 100 Pflegebetten, jeweils 25 Rehabilitationsbetten stellen AUVA und PVA.

„Der Erhalt des Zentrums ‚Weißer Hof‘ ist für die Gesundheitsversorgung in Niederösterreich von großer Bedeutung“, sagte die Landeschefin. Zudem gehe es auch um zahlreiche Arbeitsplätze, „die in der Region erhalten bleiben“.

Das hat auch für Bürgermeister Stefan Schmuckenschlager ganz besondere Bedeutung: „Ich bin froh, dass abseits von parteipolitischen Protestaktionen eine gute Lösung gefunden wurde. Durch die Vorarbeiten von Landtagsabgeordneten Christoph Kaufmann haben wir mit dem Stadtentwicklungskonzept / Stek2030+ vor drei Jahren den Rahmen für diese riesige Fläche festgelegt.“

Die Gemeinde habe mit einer Resolution klar gemacht, dass an dem Standort nur eine Nachnutzung im Gesundheitsbereich möglich ist. Schließlich brachten die Verhandlungen der Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner nun die ersehnte Zusicherung zum Erhalt des Standortes als zentraler Bestandteil in der NÖ Gesundheitsstrategie.

Schmuckenschlager: „Bei der Gemeinderatswahl führte die bewusste Verunsicherung einer Partei zu Verlusten der Volkspartei. Nun ist mit intensiver politischer Sacharbeit wieder Vertrauen aufgebaut worden. Die Klosterneuburger Bevölkerung wird durch die Entscheidung zum Weißen Hof, der Aufwertung des Landesklinikums, dem Gesundheitsresort Donaupark und dem geplanten Gesundheitszentrum Martinstraße hinkünftig über eine noch nie da gewesene umfassende medizinische Versorgung verfügen.“

Auch der Freiheitliche Stadtrat Josef Pitschko begrüßt „jede Lösung, die der langfristigen Erhaltung des Weißen Hofes als Gesundheitseinrichtung dient. Die FPÖ hat den ,Weißen Hof’ immer als vorbildliche Rehabilitationseinrichtung an einem idealen Standort in Klosterneuburg gesehen und daher für dessen Erhaltung auch durch parlamentarische Initiativen gekämpft.“

„Ich hoffe für Klosterneuburg, dass sich diese Kooperationsvereinbarung nicht als Wahlkampfgag der Landeshauptfrau anlässlich der bevorstehenden Landtagswahlen entpuppt.“ Josef Pitschko
Der freiheitliche Stadtrat sieht die von der niederösterreichischen Landeshauptfrau angekündigte Lösung allerdings noch skeptisch, wann und an wen die AUVA das Areal verkaufen wird. Fest stünde offensichtlich, dass das Land Niederösterreich nicht Käufer sein wird. Die zwischen Land, AUVA und PVA vereinbarte Kooperation müsse jedoch auch vom Käufer des Weißen Hofes akzeptiert und umgesetzt werden.

Wird der Käufer das vorhandene Personal übernehmen? Wie lange gilt der Kooperationsvertrag mit dem Käufer? Welche Auflösungsmöglichkeiten werden vereinbart? Da wären noch wesentliche Voraussetzungen für die Erhaltung des Weißen Hofes ungeklärt.

Pitschko: „Ich hoffe für Klosterneuburg, dass sich diese Kooperationsvereinbarung nicht als Wahlkampfgag der Landeshauptfrau anlässlich der bevorstehenden Landtagswahlen entpuppt.“

Ähnlich sieht das der Kämpfer für den „Weißen Hof“ der ersten Stunde Nationalratsabgeordneter Rudolf Silvan (SPÖ). Silvan fordert Gesundheitsminister Rauch zu einer Stellungnahme auf: „Wir wollen vom Gesundheitsminister wissen, ob er eine Privatisierung des ‚Weißen Hofes‘ unterstützen wird.“

Durch die Aufsichtspflicht über die Sozialversicherungsträger liege die letzte Entscheidung beim Gesundheitsminister. Bereits vor rund zehn Jahren sollten fast 100 Hektar des Geländes rund um den Weißen Hof an einen privaten Betreiber verkauft werden, damals war von einem Golfplatz die Rede, dieser wurde von einer Bürgerinitiative verhindert.

„Unterm Strich, das haben wir in den letzten Jahrzehnten mehrfach gesehen, führen Privatisierungen meistens zu schlechteren Arbeitsbedingungen für die Beschäftigten. Private Betreiber von Gesundheitseinrichtungen arbeiten gewinnorientiert, um die Aktionäre zufriedenzustellen. Um diese Gewinne realisieren zu können, müssten Einsparungen bei Personal und Patienten vorgenommen werden. Das darf nicht passieren,“ schließt Silvan.

Quelle: https://www.noen.at/klosterneuburg/kooperationsvereinbarung-weisser-hof-bleibt-freude-ist-aber-gepaart-mit-skepsis-klosterneuburg-print-weisser-hof-gemeinderat-klosterneuburg-340935851 , Stand 07.11.2022, 10:21 Uhr