AUVA ließ unrechtmäßig E-Mail-Logfiles von 6.000 Mitarbeitern durchsuchen

www.derstandard.at

AUVA ließ unrechtmäßig E-Mail-Logfiles von 6.000 Mitarbeitern durchsuchen

Das Bundesverwaltungsgericht bestätigte einen Bescheid der Datenschutzbehörde, wonach die umfangreiche Whistleblower-Suche das Recht auf Geheimhaltung verletzte.

Die AUVA-Spitze blitzte mit einer Beschwerde beim Bundesverwaltungsgericht ab: Das Gericht bestätigte die Ansicht der Datenschutzbehörde, wonach die AUVA E-Mail-Logfiles von Mitarbeitern unrechtmäßig durchsucht hat.

Die AUVA, die sich derzeit wegen der Absiedelung des Lorenz-Böhler-Krankenhauses im Krisenmodus befindet, hat im Februar 2021 die E-Mail-Logfiles von 6.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ohne Mailinhalte durchsuchen lassen. Konkret kam der Auftrag von der Generaldirektion an die Abteilung Corporate Governance (HCG). Grund für die Maßnahme war die Suche nach einem Whistleblower. Drei Betriebsräte gingen nach der erfolgten Durchsuchung der Logfiles stellvertretend für die Mitarbeiter dagegen vor.

Nun bestätigte das Bundesverwaltungsgericht (BVwG) einen Bescheid der Datenschutzbehörde, wonach die E-Mail-Logfiles von der AUVA „unrechtmäßig durchsucht“ worden seien. Damit habe die AUVA die Beschwerdeführer „in ihrem Recht auf Geheimhaltung verletzt“. Das BVwG wies eine Beschwerde der AUVA dagegen „als unbegründet“ ab, wie es in der Entscheidung von Ende Jänner 2024 heißt. Diese liegt dem STANDARD vor.

Was war passiert? Medial wurden im August 2020 Pläne des Verwaltungsrats der AUVA bekannt, wonach eine Übersiedlung vom Stammhaus in der Brigittenau ins Haus der Wiener Kaufmannschaft am Schwarzenbergplatz beschlossen wurde. Dazu kam es schlussendlich aber nicht: Im November 2020 folgte der Beschluss zur temporären Übersiedlung in die Twin Towers am Wienerberg.

Wortprotokoll landete auf „Zackzack“

Teile des Wortprotokolls des Verwaltungsrats aus der Sitzung vom 30. Juli 2020 tauchten wenig später im August jedenfalls in einem Artikel des Online-Mediums Zackzack auf. Die AUVA-Generaldirektion vermutete eine Verletzung der Verschwiegenheitspflicht und damit eine Dienstpflichtverletzung einer Mitarbeiterin oder eines Mitarbeiters – und begab sich auf die Suche nach dem möglichen Whistleblower. Der Auftrag lautete, die E-Mail-Logfiles aller rund 6.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der AUVA in einem Zeitraum von mehreren Monaten zu durchsuchen: Herausgefiltert werden sollten jene technischen Mail-Serverprotokolle ohne Mailinhalte nach dem Versender- oder Empfängerdomain „zackzack.at“.

Die AUVA verwies darauf, dass der Betriebsratsvorsitzende der AUVA-Hauptstelle die Zulässigkeit der Maßnahme per E-Mail genehmigt habe. Auch der Datenschutzbeauftragte sei vor Einleitung der Maßnahmen einbezogen worden. Das BVwG hielt hingegen in seinem Entscheid fest: „Der Zentralbetriebsrat und die örtlichen Betriebsratskörperschaften […] haben der durchgeführten Auswertung der E-Mail-Logfiles der MitarbeiterInnen nicht zugestimmt.“ Die Durchsuchung fand im Februar 2021 statt: Schlussendlich konnte die AUVA die gewünschten E-Mail-Logfiles für den Zeitraum Juli bis August 2020 aber gar nicht erhalten, weil diese nur 90 Tage verfügbar waren. Der mutmaßliche Whistleblower wurde demnach mit dieser Vorgehensweise von der AUVA auch nicht gefunden.

Die Datenverarbeitung war jedenfalls mit der pauschalen Überprüfung von 6000 Logfiles nicht verhältnismäßig. Die von der Datenschutzbehörde festgestellten Verstöße der AUVA gegen den Datenschutz wurden vom BVwG also bestätigt. Direkte Konsequenzen hat der BVwG-Bescheid für die AUVA-Spitze aber nicht: Die Verhängung einer Geldbuße ist nicht möglich, weil die AUVA eine Körperschaft öffentlichen Rechts darstellt und von diesen Sanktionen ausgenommen ist.

Gegen die Entscheidung des BVwG kann von der AUVA noch eine außerordentliche Revision an den Verwaltungsgerichtshof und eine Beschwerde an den Verfassungsgerichtshof erhoben werden. Eine entsprechende Anfrage des STANDARD bei der AUVA, ob von diesen Möglichkeiten Gebrauch gemacht wird, läuft und wird bei Vorliegen der Antwort ergänzt.

Quelle: https://www.derstandard.at/story/3000000210929/auva-liess-unrechtmaessig-e-mail-logfiles-von-6000-mitarbeitern-durchsuchen vom 11. März 2024

Aktuelle Medienberichte AUVA – TZW B

Liebe Kolleginnen und Liebe Kollegen!

Im Anschluss an den Verwaltungsrat vom Mittwoch den 28.02.2024 erging eine Mail an sämtliche Mitarbeiter:innen beider Standorte des TZW. Kurz darauf erfolgte eine Presseaussendung der AUVA.

An dieser Stelle großen Dank allen unseren Kolleginnen und Kollegen die sich, trotz enormen Zeitdrucks und schwieriger Rahmenbedingungen, dieser Situation professionell stellen.

Mit diesem Beitrag beenden wir heute die regelmäßige Aktualisierung der Medienberichte.

Sollte es einzelne relevante Artikel oder Internetbeiträge geben, werden wir diese in einem gesonderten Beitrag für euch online stellen.

Per Linksammlung findet ihr mediale Berichte die seit Freitag (08.03.2024) online gegangen sind:

Video:

Zeitungsberichte und Webseiten:

Eure Betriebsräte

Robert Rois, DGKP – Betriebsratsvorsitzender Angestellte UM
Niki Gissenwehrer – Betriebsratsvorsitzender Arbeiter UM (AUVB)
Florian Zweckmayr  – Betriebsratsvorsitzender RM

Mediale Reaktionen zum TZW-B

Liebe Kolleginnen und Liebe Kollegen!

Im Anschluss an den Verwaltungsrat vom Mittwoch den 28.02.2024 erging eine Mail an sämtliche Mitarbeiter:innen beider Standorte des TZW. Kurz darauf erfolgte eine Presseaussendung der AUVA.

An dieser Stelle großen Dank allen unseren Kolleginnen und Kollegen die sich, trotz enormen Zeitdrucks und schwieriger Rahmenbedingungen, dieser Situation professionell stellen.

Per Linksammlung sämtliche medialen Berichte die bisher erschienen sind:

Update vom 07.03.2024 (Stand 14:00 Uhr)

Video:

Zeitungsberichte und Webseiten:

 

Update vom 07.03.2024

Zeitungsberichte und Webseiten:

 

Update vom 06.03.2024

Video:

Zeitungsberichte und Webseiten:

 

Update vom 05.03.2024

Radio:

Video:

Zeitungsberichte und Webseiten:

 

Update vom 04.03.2024 (Stand 19:20 Uhr)

Video:

Zeitungsberichte und Webseiten:

 

Update vom 03.03.2024

Zeitungsberichte und Webseiten:

 

Update vom 02.03.2024

Video:

Zeitungsberichte und Webseiten:

 

Update vom 29.02.2024 bis zum 01.03.2024

Hier zwei kurze Videos:

Zeitungsberichte und Webseiten:

Diese Linksammlung wird laufend aktualisiert!

Eure Betriebsräte

Robert Rois, DGKP – Betriebsratsvorsitzender Angestellte UM
Niki Gissenwehrer – Betriebsratsvorsitzender Arbeiter UM (AUVB)
Florian Zweckmayr  – Betriebsratsvorsitzender RM

AUVA Presseaussendung vom 28.02.2024 – „Standort Brigittenau“

www.ots.at

Traumazentrum Wien: Startschuss zum Gesundheitsstandort der Zukunft in der Brigittenau

AUVA setzt konsequenten Weg zur Modernisierung ihrer Krankenanstalten in Österreich fort
Wien (OTS) – Seit vielen Jahrzehnten ist das AUVA-Traumazentrum Wien Brigittenau (ehem. UKH Lorenz Böhler) ein wichtiger Bestandteil der Gesundheitsversorgung Wiens. Jährlich werden rund 65.000 Patient:innen nach Unfällen medizinisch betreut.

Ausgehend von umfassenden Planungsarbeiten zur Weiterentwicklung der medizinischen Versorgung wird das medizinische Angebot für die Brigittenau neu gedacht und in Richtung eines Gesundheitsstandortes der Zukunft entwickelt – dies alles in Zusammenarbeit mit bewährten Kooperationspartnern wie der Stadt Wien, Wirtschaftskammer Wien und dem Ludwig-Boltzmann-Institut für Traumatologie sowie der Elisabethinen Linz-Wien GmbH und der Franziskus Spital GmbH. Der neue Standort wird die bewährten Stärken der einzelnen Partner unter einem Dach vereinen.

Im Zuge der Kooperationskonzepten wurde der Standort Brigittenau des Traumazentrums Wien einer genauen Begutachtung unterzogen. Das Ergebnis: Das über 50 Jahre alte Gebäude erfordert bau- und brandschutztechnische Maßnahmen, die weder kurzfristig noch im laufenden Betrieb umsetzbar sind.

Um sicherzustellen, dass unsere Patient:innen auch weiterhin Zugang zu hochwertiger medizinischer Versorgung haben, verbleibt am Standort Brigittenau eine Erstuntersuchungsambulanz, die zur Versorgung selbstkommender Patient:innen beiträgt.

In einem ersten Schritt werden bis Jahresende die stationären Leistungen am Standort Meidling des Traumazentrums Wien und in Kooperation mit dem Wiener Gesundheitsverbund am Standort des Allgemeinen Krankenhauses der Stadt Wien (AKH) erbracht.

Mittelfristig wird im Zeitraum der Planung und Bauarbeiten des Forschungs-, Wirtschafts- und Gesundheitscampus eine entsprechende Übergangslösung in der Brigittenau errichtet. Die Nutzung dieser temporären Einrichtung soll Anfang 2025 starten.

Rückfragen & Kontakt:
AUVA Allgemeine Unfallversicherungsanstalt
Christoph Luke
Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit
+43 676 83395 4082
kommunikation@auva.at

Quelle mit Stand vom 29.02.2024 um 07:00 Uhr https://www.ots.at/presseaussendung/OTS_20240228_OTS0208/traumazentrum-wien-startschuss-zum-gesundheitsstandort-der-zukunft-in-der-brigittenau

23.000 Unterschriften für den Weißen Hof

https://www.noen.at/

KLOSTERNEUBURG

23.000 Unterschriften für den Weißen Hof

ERSTELLT AM 21. SEPTEMBER 2023 | 11:30

Eine Patientin und ein Patient haben eine Petition gestartet und diese an das Sozialministerium übergeben.

Neuerlicher Anlauf für den Erhalt des Weißen Hofs: Ein Patient und eine Patientin haben fast 23.000 Unterschriften der „meinauf-stehn“-Petition an das Sozialministerium übergeben. „Weil der Weiße Hof ein guter Ort ist, der neben dem neu geplanten Rehabilitationszentrum in Wien Meidling als RZ erhalten bleiben soll. Beide Häuser sind wichtig“, betonen die Initiatoren Susanne Prager-Schugardt und Thomas Musska unisono. Das Ziel der Petition: Das Rehabilitationszentrum solle als Vorzeigeeinrichtung in Punkto medizinischer Rehabilitation weiter betrieben werden.

Prager-Schugardt ist durch einen Unfall querschnittsgelähmt und auf den Rollstuhl angewiesen, Musska nach einem Unfall unterschenkelamputiert. Beide wissen: „Am Weißen Hof lernt man alles, das man wissen muss, um mit einer Querschnittslähmung oder dem Verlust eines Körperteils zu leben und zu arbeiten.“ Und: „Weil der Weiße Hof eine Einrichtung ist, die es einem ermöglicht, dass in Ruhe die Seele dem verletzten Körper hinterher reisen kann.“

Ihre Argumente haben der Patient und die Patientin auch in einem ausführlichen Gespräch mit dem Sozialministerium vorgebracht.

Bieterverfahren in Vorbereitung

Der Standort selbst hat erst kürzlich Schlagzeilen gemacht: Flächen rund um das Reha-Zentrum stehen auf willhaben zu Verkauf (die NÖN hat berichtet). Ende August hieß es seitens der AUVA dazu: „In einem ersten Schritt werden die nicht betriebsnotwendigen Liegenschaften rund um den Weißen Hof veräußert (siehe erste Frage), in weiterer Folge werden die betriebsnotwendigen Liegenschaftsteile (RZ Weißer Hof) im Rahmen eines öffentlichen Bieterverfahrens einer Verwertung zugeführt. Unter Berücksichtigung der Gesundheitsentwicklung im Land Niederösterreich sowie des zukünftigen Bedarfes der Sozialversicherung soll insbesondere der Fortbestand der Einrichtung in Klosterneuburg gesichert werden. Der Standort Weißer Hof soll auch weiterhin als Gesundheitsstandort für das Einzugsgebiet der Ostregion beibehalten werden.“

Quelle: https://www.noen.at/klosterneuburg/kampf-fuer-erhalt-23-000-unterschriften-fuer-den-weissen-hof-386722784 mit Stand vom 27.09.2023 07:22 Uhr

Parlamentarische Anfrage – „mögliche Privatisierung Weißer Hof“

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

wir dürfen euch darüber informieren, dass es eine neue parlamentarische Anfrage an den Herrn Gesundheitsminister, Johannes Rauch, gibt.

Diese Anfrage wurde betreffend einer möglichen Privatisierung des Weißen Hofes der AUVA gestellt.

Anbei findet Ihr den Link mit dem Ihr direkt zu der Anfrage gelangt:

Parlamentarische Anfrage – mögliche Privatisierung Weißer Hof (klick mich!)

Eure Betriebsräte

Regierung schafft geblockte Altersteilzeit ab

KLEINE ZEITUNG, Politik, Innenpolitik

Regierung schafft geblockte Altersteilzeit ab

Durch geblockte Altersteilzeit mit staatlicher Förderung früher in Pension zu gehen, soll künftig nicht mehr möglich sein. Die Gewerkschaft sieht darin eine massive Verschlechterung für ältere Arbeitnehmer.

Ältere Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer können in Österreich ihre Arbeitszeit vor dem Pensionsantritt etwas reduzieren und einen Teil des Lohnunterschiedes durch das Altersteilzeitgeld ausgeglichen bekommen, ohne Pensionsantritte zu verlieren. Manche Arbeitgeber nutzen dieses Modell aber, um Teile ihrer Belegschaft de facto früher in die Pension zu schicken. Das will die Regierung nun nicht mehr fördern, wie sie nach ihrer Klausur in Mauerbach bekannt gab.

Dass Beschäftigte zuerst in einer „Arbeitsphase“ „voll“ weiterarbeiten und danach als „geblockte Altersteilzeit“ überhaupt keine Arbeitsleistung mehr erbringen müssen, wirke sich „nicht positiv auf den Arbeitsmarkt aus“, erklärte die Regierung heute. Zukünftig soll der Zugang dazu durch Anhebung des Zugangsalters von derzeit fünf Jahren vor Regelpensionsalter um sechs Monate pro Kalenderjahr, beginnend mit 1. Jänner 2024, angehoben werden.

Bis März soll außerdem eine neu eingerichtete Reformgruppe erarbeiten, wie Menschen, die über das reguläre Pensionsantrittsalter hinaus arbeiten wollen, entlastet werden können, kündigte die Regierung heute an. Zuletzt hatten vor allem der ÖVP-Seniorenbund gefordert, die Pensionsbeiträge für all jene abzuschaffen, die nach 65 weiterarbeiten. Auch die Forderung von Wirtschaftskammer und Industriellenvereinigung, mehr Überstunden steuerfrei zu machen, soll dort besprochen werden.

Gewerkschaft fürchtet Verschlechterung
„Die Abschaffung der geblockten Altersteilzeit ist eine massive Verschlechterung und ein Schlag ins Gesicht von älteren Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern“, reagierte der Vorsitzende der Fraktion Sozialdemokratischer GewerkschafterInnen (FSG), Rainer Wimmer, entrüstet. Er fürchtet, dass durch die Maßnahme Arbeitslosigkeit und Invalidität unter Älteren steigen wird.

„In vielen Branchen wie etwa der Pflege halten schon jetzt viele Kolleginnen nicht bis zur Pension durch. Das trifft besonders Frauen“, kritisierte auch die Vorsitzende der Gewerkschaft GPA, Barbara Teiber. Die SPÖ-Politikerin glaubt, dass die Abschaffung „kaum einen beschäftigungsfördernden Effekt hat“.

Agenda Austria begrüßt Ende von „Frühpensionierungsmodell“
Ganz anders sieht das der Chef des wirtschaftsliberalen Thinktanks Agenda Austria, Franz Schellhorn: Die geblockte Altersteilzeit sei aktuell „nichts anderes als ein Frühpensionierungsmodell“, hält er im Gespräch mit der Kleinen Zeitung fest. Ein Blick ins Ausland würde auch zeigen, dass die Invalidität der Arbeiterinnen und Arbeiter durch ein höheres Pensionsantrittsalter nicht steigen würde. Klar sei: „Es gibt Berufsgruppen, die besonders gefordert sind. Es gibt Menschen, die mit 60 nicht mehr am Bau stehen können.“ Für diese gebe es aber eigene Möglichkeiten – etwa die Invaliditäts- oder Berufsunfähigkeitspension.

Als „befremdlich“ bezeichnet Schellhorn hingegen die von der Regierung eingesetzte Reformgruppe zum Arbeitsmarkt. Damit würden ÖVP und Grüne „eine Handlung vortäuschen“, findet der Ökonom. Vorhaben wie das Ende der Pensionsversicherungsbeiträge für weiter Arbeitende hätte man „längst umsetzen können“.

Die Sorge des Sozialministeriums, dass durch eine Sonderregelung billigere, ältere Arbeitskräfte den Jungen die Jobs wegnehmen könnte, teilt Schellhorn nicht: „Auf so eine Idee muss man bei 250.000 offenen Stellen erst einmal kommen. Das kann man sagen, wenn Junge keinen Job mehr finden.“ Ohnehin seien die meisten Kollektivverträge in Österreich so gestaltet, dass die höchsten Gehälter kurz vor der Pensionierung gezahlt werden. Daher würden viele Firmen aktuell gerne auf Frühpension setzen und hätten wenig Ansporn, Mitarbeiter möglichst lange zu halten.

Quelle: https://www.kleinezeitung.at/politik/innenpolitik/6236891/FSG-sieht-Schlag-ins-Gesicht_Regierung-schafft-geblockte mit Stand vom 13.01.2023 um 08:02 Uhr

Gelähmter Wiener kann wieder gehen

www.orf.at, Wien, Gesundheit

Gelähmter Wiener kann wieder gehen

Der Wiener Freddy Ledermüller hat nach einem schweren Arbeitsunfall die Diagnose Querschnittslähmung erhalten. Ein Kran stürzte um und traf ihn. Wie durch ein Wunder überlebte er und kann heute wieder gehen.

Im März 2011 kommt es zu dem dramatischen Unfall. Bei einer Baumontage in Vösendorf fällt ein tonnenschwerer Kran um und trifft den Techniker aus Wien. Mit dem Rettungshubschrauber wird Ledermüller in die Klinik Donaustadt gebracht. Wie durch ein Wunder überlebt er den schweren Arbeitsunfall. „Die erste Diagnose war Querschnittslähmung. Es war kein Gefühl in den Beinen da und ich konnte sie auch nicht bewegen. Mit der Zeit wird einem bewusst: Gehen wird’s nicht mehr geben, der Rollstuhl wird’s werden.“

Lange Therapie
Die Zeit nach dem Spital bringt ungeahnte Fortschritte. „Das war von einem Tag auf den anderen, wo mich die AUVA so schnell wie möglich abgeholt hat aus dem Krankenhaus. Am Montag habe ich den Reha-Antrag ausgefüllt und am Dienstag war ich am Weißen Hof.“ Im Therapiezentrum der Allgemeinen Unfallversicherung (AUVA) arbeitet er das Geschehene auf. „Erst dann versteht man den Unfall und den Krankenhausaufenthalt und erst dann beginnt man wieder Hoffnung zu schöpfen.“

Bei der Therapie wird er gefordert: „Man ist fertig mit Schwimmen, dann kommt schon die nächste Therapie: Radfahren, Fitnesskammer. Man wird immer auf Trab gehalten und das hilft einem so weiter. Es sind immer kleine Schritte und das Personal erkennt diese Schritte und fördert das dann.“ Er kann viele körperliche Einschränkungen in den Griff bekommen. „So schafft man es, dass man von einer Querschnittslähmung zu einer inkompletten Querschnittslähmung kommt. Es ist viel Glück dabei, aber wenn ich die Physiotherapie nicht gehabt hätte, wäre es heute nicht so, wie es ist.“

Kraft aus der Familie
Der Wiener ist heute Qualitätstechniker bei einem Unternehmen in Floridsdorf. Die AUVA hat ihn auch bei Behördenwegen unterstützt. Der Techniker hat die HTL-Matura nachgeholt und sich weitergebildet. Die AUVA verlieh ihm am Mittwoch den „Back to life“-Preis. Seine Auszeichnung soll auch Ansporn für andere sein.

In der Ostregion versorgt die AUVA nach ähnlichen Arbeitsunfällen mit Reha pro Jahr über 220 Personen: „Die aus der Perspektive Querschnitt den Rollstuhl nicht akzeptieren und sich mit der medizinischen und sozialen Rehabilitation zurückkämpfen und eine berufliche Perspektive finden“, sagt Reinhard Minixhofer, Direktor in der AUVA-Landesstelle Wien, Niederösterreich und Burgenland.

Für seinen Weg musste Ledermüller – neben Höchstleistungen in Medizin, Pflege und Therapie – auch persönlichen Mut und Disziplin aufbringen. Große Unterstützung und Kraft kommt von seiner Frau und der gemeinsamen Tochter. „Den Stand muss man auch aufrechterhalten, da hilft die Familie sehr viel mit. Auch wenn ich jetzt gehe, kann ich viele Dinge im Alltag nicht tun, da muss die Familie mithelfen. Meine Frau unterstützt mich da körperlich und mental.“

red, wien.ORF.at

Quelle: https://wien.orf.at/stories/3189967/ mit Stand vom 12.01.2023 um 08:34 Uhr

Gestörte Ruhe um Reha-Zentrum

Quelle: www.wienerzeitung.at, Nachrichten, Politik, Österreich

Gestörte Ruhe um Reha-Zentrum

Neue Weichenstellung für Weißen Hof ist praktisch fix. Sozialminister Rauch hat keinen Einwand.
vom 03.01.2023, 14:58 Uhr | Update: 03.01.2023, 15:23 Uhr

Bereits im November 2021 waren die Pläne in der „Wiener Zeitung“ zu lesen. Das bestehende Reha-Zentrum in Klosterneuburg soll mit dem Land Niederösterreich, der Allgemeinen Unfallversicherungsanstalt (AUVA) und der Pensionsversicherungsanstalt (PVA) mit einem privaten Betreiber ab 2026/27 als Einrichtung mit einem speziellen Pflegeangebot weiter genutzt werden. Denn die AUVA baut schon jetzt in Etappen ein neues Trauma-Zentrum in Wien-Meidling auf, was eine Umstrukturierung für den Weißen Hof zur Folge hat.

Im Oktober des Vorjahres sah dann Niederösterreichs Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) mit einem Kooperationsvertrag des Landes Niederösterreich mit der AUVA und der PVA den Standort Weißer Hof als Gesundheitseinrichtung „sichergestellt“. Allerdings schmeckt vor allem der Gewerkschaft das alles gar nicht, weil ein privater Betreiber mit im Spiel ist und man um Arbeitsplätze fürchtet. Erst recht gilt das wenige Wochen vor der Landtagswahl in Niederösterreich am 29. Jänner.

Jetzt gibt es diesbezüglichen einen gehörigen Dämpfer für die Kritiker. Die aktuelle Antwort von Sozial- und Gesundheitsminister Johannes Rauch (Grüne) auf eine parlamentarische Anfrage der SPÖ trägt zu neuerlicher Unruhe um das bundesweit bekannte Reha-Zentrum in Klosterneuburg bei. Der Ressortchef lässt darin recht unmissverständlich durchblicken, dass er keine Einwände gegen die Pläne zur Nachnutzung des Weißen Hofes nach der Übersiedlung der akuten Reha-Versorgung nach Meidling hat. Das Ministerium ist Aufsichtsorgan, verweist aber darauf, dass es formal noch keinen AUVA-Beschluss gebe, den man prüfen müsse.

Minister plant keinen runden Tisch mehr
Rauch stellt aber in der Antwort an die SPÖ klar, dass kein runder Tisch zur Zukunft des Weißen Hofes geplant sei, während sein Vorvorgänger Rudolf Anschober (Grüne) das noch angekündigt hatte. Grundsätzlich steht Rauch hinter dem Umstrukturierungsplan. Aus Patientenperspektive sei darauf hinzuweisen, dass die Behandlungskapazitäten des Reha-Zentrums Weißer Hof „nicht entfallen“, sondern „in einer qualitativ höherwertigen Weise“ am neuen Standort Meidling bereit gestellt werden sollen.

Daraus folge für die im Weißen Hof Beschäftigten die Möglichkeit einer weiteren Tätigkeit am neuen Standort beziehungsweise deren Übernahme durch den neuen Betreiber, teilte er mit. Die Partner des Kooperationsvertrags aus dem Vorjahr hätten ein Kontingent von 150 Betten für den bisherigen Standort in Klosterneuburg festgestellt, betonte der Sozialminister.

Weiterer Protest der Gewerkschaft vor der Wahl
Das stößt allerdings auf Einwände nicht nur der Gewerkschaft. Niederösterreichs SPÖ mit dem Spitzenkandidaten bei der Landtagswahl, Landeshauptmannstellvertreter Franz Schnabl, unterstützt die Kritik an einer Privatisierung der künftigen Gesundheitseinrichtung in Klosterneuburg. „Der Weiße Hof muss in öffentlicher Hand bleiben“, verlangte er.

Im Landtagswahlkampf bleibt das Thema auf dem Tapet. Der niederösterreichische SPÖ-Parlamentarier und Bau-Holz-Gewerkschafter Rudolf Silvan kündigt im Gespräch mit der „Wiener Zeitung“ weiteren Protest an, weil er eine schlechtere Entlohnung für die Beschäftigten und auch keine Verbesserungen für Patienten erwartet. Der SPÖ-Politiker verweist darauf, dass Transparency International eine fortschreitende Privatisierung des Gesundheitsbereichs beklage. „Es ist ein negatives Leuchtturmprojekt für Privatisierungen im Gesundheitswesen“, formuliert Silvan.

Bisher war der Weiße Hof eine Topadresse für die Rehabilitation von Unfallopfern. Tatsache sei, dass der Standort in eine Übergangspflegeeinrichtung umgewandelt werde, meint der SPÖ-Nationalratsabgeordnete. Dort würden Patienten, die aus dem Spital kommen, übergangsweise untergebracht und versorgt. „Es ist eine komische Geschichte“, urteilt Silvan. Der private Betreiber könne sich jedenfalls freuen. Denn dieser bekomme vom Land und der AUVA die Zahl der künftigen Betten garantiert.

Differenzen auch um die Finanzierung
Eine weitere Antwort des Sozialministers wird die SPÖ ebenfalls wenig freuen. Zu Beginn des neuen Jahres ist eine Senkung der Unfallversicherungsbeiträge der Betriebe von 1,2 auf 1,1 Prozent des Bruttolohns in Kraft getreten, was die Koalition als Beitrag zum Anti-Teuerungspaket ansieht.

SPÖ und Gewerkschaft sind hingegen besorgt wegen der Finanzierung. Der Sozialminister steht bis zur Neuwahl zur jetzigen Regelung. „Eine grundsätzliche Änderung der gesetzlichen Rahmenbedingungen der AUVA hinsichtlich ihrer Beitragsaufbringung und ihres Leistungsportfolios ist im Regierungsprogramm der laufenden Gesetzgebungsperiode nicht enthalten“, ließ er in der Antwort auf die parlamentarische Anfrage wissen.

Quelle: https://www.wienerzeitung.at/nachrichten/politik/oesterreich/2173458-Gestoerte-Ruhe-um-Reha-Zentrum.html mit Stand 09.01.2023 um 11:41 Uhr

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