23.000 Unterschriften für den Weißen Hof

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KLOSTERNEUBURG

23.000 Unterschriften für den Weißen Hof

ERSTELLT AM 21. SEPTEMBER 2023 | 11:30

Eine Patientin und ein Patient haben eine Petition gestartet und diese an das Sozialministerium übergeben.

Neuerlicher Anlauf für den Erhalt des Weißen Hofs: Ein Patient und eine Patientin haben fast 23.000 Unterschriften der „meinauf-stehn“-Petition an das Sozialministerium übergeben. „Weil der Weiße Hof ein guter Ort ist, der neben dem neu geplanten Rehabilitationszentrum in Wien Meidling als RZ erhalten bleiben soll. Beide Häuser sind wichtig“, betonen die Initiatoren Susanne Prager-Schugardt und Thomas Musska unisono. Das Ziel der Petition: Das Rehabilitationszentrum solle als Vorzeigeeinrichtung in Punkto medizinischer Rehabilitation weiter betrieben werden.

Prager-Schugardt ist durch einen Unfall querschnittsgelähmt und auf den Rollstuhl angewiesen, Musska nach einem Unfall unterschenkelamputiert. Beide wissen: „Am Weißen Hof lernt man alles, das man wissen muss, um mit einer Querschnittslähmung oder dem Verlust eines Körperteils zu leben und zu arbeiten.“ Und: „Weil der Weiße Hof eine Einrichtung ist, die es einem ermöglicht, dass in Ruhe die Seele dem verletzten Körper hinterher reisen kann.“

Ihre Argumente haben der Patient und die Patientin auch in einem ausführlichen Gespräch mit dem Sozialministerium vorgebracht.

Bieterverfahren in Vorbereitung

Der Standort selbst hat erst kürzlich Schlagzeilen gemacht: Flächen rund um das Reha-Zentrum stehen auf willhaben zu Verkauf (die NÖN hat berichtet). Ende August hieß es seitens der AUVA dazu: „In einem ersten Schritt werden die nicht betriebsnotwendigen Liegenschaften rund um den Weißen Hof veräußert (siehe erste Frage), in weiterer Folge werden die betriebsnotwendigen Liegenschaftsteile (RZ Weißer Hof) im Rahmen eines öffentlichen Bieterverfahrens einer Verwertung zugeführt. Unter Berücksichtigung der Gesundheitsentwicklung im Land Niederösterreich sowie des zukünftigen Bedarfes der Sozialversicherung soll insbesondere der Fortbestand der Einrichtung in Klosterneuburg gesichert werden. Der Standort Weißer Hof soll auch weiterhin als Gesundheitsstandort für das Einzugsgebiet der Ostregion beibehalten werden.“

Quelle: https://www.noen.at/klosterneuburg/kampf-fuer-erhalt-23-000-unterschriften-fuer-den-weissen-hof-386722784 mit Stand vom 27.09.2023 07:22 Uhr

Klosterneuburg: Der Bauer als Millionär?

www.noen.at/Klosterneuburg

Klosterneuburg: Der Bauer als Millionär?

Die AUVA verkauft: Wer vier Millionen hinlegt, kann jetzt die landwirtschaftlichen Flächen am Weißen Hof erwerben. „Jetzt wird sich weisen, ob die örtliche Bauernschaft die Flächen tatsächlich so dringend benötigt“, so der Bürgermeister.

Das romantische Zaubermärchen von Ferdinand Raimund, „Der Bauer als Millionär“, hat, außer der Überschneidung mit seinem Titel, wenig mit dem zu tun, was die aktuellen realen Veränderungen am Weißen Hof bieten. Das gesamte Areal der Allgemeinen Unfallversicherung (AUVA) wird nun von der AUVA verkauft. Ja, ein Landwirt mit den notwendigen Millionen wird gesucht, geht es nach den Wünschen Klosterneuburgs soll es ein Klosterneuburger Landwirt sein.

Auf der Plattform „willhaben“ wird es bereits angeboten: Die allgemeine Unfallversicherung beabsichtigt, die in ihrem Eigentum stehenden land- und forstwirtschaftlichen Grundstücke in Klosterneuburg, Kierling und Kritzendorf mit einer gesamten Grundstücksfläche von 936.701 Quadratmetern zu veräußern. „Die Widmung bleibt unangetastet“, garantiert Bürgermeister Stefan Schmuckenschlager (ÖVP). So kann das Areal also nur einem Landwirt zu Nutzen sein. Außer, ja außer es wird wiedereinmal zum Spekulationsobjekt.

3,892.000 Euro will die AUVA für die rund eine Million Quadratmeter Natur haben. In vier Komplexe wurde von der AUVA das gesamte Grundstück eingeteilt, die AUVA bevorzugt aber eine Veräußerung des gesamten Areals, behält sich aber vor, auch in Tranchen zu verkaufen.

„Wer 3,9 Mille auf den Tisch blättert, kann größter Bauer Klosterneuburgs werden. Jetzt wird man sehen, ob die örtliche Bauernschaft die Flächen beim Weißen Hof tatsächlich so dringend benötigt“, meint Bürgermeister Schmuckenschlager und spielt damit auf das gescheiterte Projekt „Golfplatz am Weißen Hof“ an, das schließlich Ende 2023 mit einer Volksbefragung mit einer klaren Mehrheit der Bevölkerung abgelehnt wurde. Damals machten sich vor allem die Klosterneuburger Landwirte gegen einen Golfplatz und für die Erhaltung der landwirtschaftlichen Flächen starkt.

„Bereits vor mehr als 10 Jahren Jahren gab es Pläne zur Errichtung eines Golfplatzes auf diesem Areal. Diese Pläne wurden aber mit einer Volksabstimmung gestoppt. Damals waren auch die Klosterneuburger Landwirte Gegner dieses Projekts“, meint der Abgeordnete zum Nationalrat Johannes Schmuckenschlager in seiner Funktion als Präsident der NÖ Landwirtschaftskammer zum anstehenden Verkauf. Den Grund dafür erklärt Johannes Schmuckenschlager so: „Es sind die letzten zusammenhängenden Acker-und Wiesenflächen in Klosterneuburg, und damit die letzten Flächen innerhalb des Gemeindegebietes die den Bauern für die betriebliche Weiterentwicklung zur Verfügung stehen.“ Aus genau diesem Grund herrsche auch jetzt reges Interesse. „Da aber alle Flächen gesamt veräußert werden sollen, stellt das natürlich für unsere Betriebe ein Problem dar. Wahrscheinlich wird keiner der Klosterneuburger Betriebe die komplette Summe und damit alle Flächen erwerben können“, befürchtet der Landwirtschaftskammerpräsiden.

So sollen in den nächsten Wochen die Interessenten gebündelt und dann versuchen werden, ein gemeinsames Angebot zu stellen. Johannes Schmuckenschlager: „Vor allem für die viehhaltenden Betriebe gilt es hier die Zukunft abzusichern. Denn aufgrund des Klimawandels und der Trockenperioden werden die Grünfuttererträge immer schlechter, deshalb müssen diese Flächen als Futterreserve gesichert werden.“

Es wäre schade, wenn diese Flächen einem Spekulanten zum Opfer fallen und dann für immer den Landwirten entzogen würden. Neben den Acker-und Wiesenflächen sind auch Forstflächen zu veräußern. Diese Flächen hätten jedoch von der Bestockung und Ausstattung keinen besonders hochwertigen forstwirtschaftlichen Wert, „jedoch eine hohe Bedeutung und positiven Einfluß auf das Kleinklima in unserer Stadt“, so Schmuckenschlager weiter. Aufgrund der Fläche gäbe es auch eine Eigenjagd, die sicherlich weitere Interessenten lockt. Hier sollte aber längst aus Wildökologischen Gründen eine Zerschlagung und Zuteilung zu den angrenzenden Jagdrevieren stattfinden.

Bestbieter, nicht nur Höchstbieter

Die AUVA hat als öffentlicher Träger natürlich ein Bestbieterprinzip zu erfüllen, da es im weitesten Sinne um öffentliches Gut geht. „Bestbieter wird in diesem Fall, aber sicher nicht Höchstbieter heißen können. In diesem speziellen Fall, muss es öffentliches Interesse sein die bestmögliche nachhaltige Weiterbewirtschaftung zu garantieren“, so Schmuckenschlager, der davon ausgeht, dass alle Institutionen, ob Land, oder Gemeinde hier auf die AUVA einwirken werden. „Seitens der Bezirksbauernkammer und der NÖ Landwirtschaftskammer werden wir immer für Gespräche bereit sein, aber auch alle gesetzlichen Mittel die uns im Rahmen des Grundverkehrs zustehen nützen, um hier eine erfolgreiche Abwicklung im Sinne des öffentlichen interesses und zur Absicherung der heimischen Produktion zu gewährleisten.“

Aktuell sind diese Flächen an den Landwirt Johann Roiser verpachtet, der natürlich hofft, dass auch nach dem Verkauf sein Pachtvertrag bestehen bleibt: „Ich wurde von der AUVA von der Verkaufsabsicht informiert. “ Hauptsächlich für die Gewinnung von Futtermittel – „Heuer haben wir 100 Tonnen Heu geerntet“ – würden die Flächen verwendet. Das wäre auch die einzige gewinnbringende Nutzung. Würde Roiser seine Pacht verlieren, wäre das nicht existensbedrohend für ihn: „Ich verliere dort nichts. Das ist derzeit sowieso ein Nullsummenspiel.“

Die AUVA bestätigt ihre Verkaufsabsicht auf Rückfrage der NÖN. Die Suche eines Betreibers für das Gebäude erfolge im Rahmen eines öffentlichen Bieterverfahrens, das aktuell in Vorbereitung sei.

Das letzte Wort hat der Bürgermeister von Klosterneuburg, Stefan Schmuckenschlager: „Die Stadtgemeinde hat im Stadtenwicklungskonzeot 2023+ klar festgelegt, dass diese landwirtschaftlichen Flächen bleiben. Auch alle Gemeinderatsbeschlüsse entsprechen dieser Festlegung. Bereits im Jahr 2013 haben einige bäuerliche Betriebe mitgeteilt, diese Flächen bewirtschaften zu wollen. Dieser Weg wäre ja nun frei für sie.“

Quelle: https://www.noen.at/klosterneuburg/weisser-hof-klosterneuburg-der-bauer-als-millionaer-383275292 vom 30. August 2023 4:30 Uhr

Klosterneuburgs Weißer Hof: Sorge vor Privatisierung bleibt

NÖN.at, Klosterneuburg

EINZIGARTIGES REHAZENTRUM

Klosterneuburgs Weißer Hof: Sorge vor Privatisierung bleibt

Gewerkschaft fürchtet weiter Verschlechterungen für Personal und Patienten. Ausschreibung zum Verkauf in Vorbereitung.

Im Oktober letzten Jahres verkündete Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner: „Die Zukunft des Weißen Hofs als Gesundheitseinrichtung ist gesichert“. Der Plan: Der Weiße Hof wird verkauft, Land Niederösterreich, Allgemeinde Unfallversicherung (AUVA) und Pensionsversicherungsanstalt (PVA) zahlen für Bettenkontingente.

Das ruft weiter Kritiker auf den Plan, die bei einem privaten Träger um die Qualität der Gesundheitssorge fürchten. „Zu wenig, dadurch überfordertes Personal, es leiden Personal und Patienten“, klagt Gewerkschafter und SP-Nationalrat Rudolf Silvan.

„Der Weiße Hof ist europaweit eines der Reha-Zentren, die schwere Schädel-Hirn-Traumata, Querschnittslähmungen behandelt und in hoher Zahl wieder ins Berufsleben zurückgebracht hat“, führt Silvan ins Treffen. „Ein Privater kann und will sich das nicht leisten.“

Verkauf ist in Vorbereitung
„Die Liegenschaft wird im Rahmen eines öffentlichen, transparenten Verwertungsverfahrens feilgeboten, die Ausschreibung befindet sich derzeit in Vorbereitung“, erklärt die AUVA auf NÖN-Anfrage.

Umfassende Rehabilitations-Leistungen werden in Zukunft im neu entstehenden Traumazentrum Wien – Standort Meidling angeboten, wie auch Gesundheitsminister Johannes Rauch in Beantwortung einer parlamentarischen Anfrage ausführt.

Am Weißen Hof will die AUVA ihr Bettenkontingent für zwei Schwerpunkte nutzen, die beide der Erhaltung der Aktivität dienen. Zum einen als Betreuungsangebot mit dem Schwerpunkt Pflege: Nach einem Reha-Verfahren bis zur Sicherstellung einer Pflegeversorgung, aber auch bei vorübergehender Einschränkung der Betreuung zu Hause.

Zum zweiten erfolgt die Nutzung als Gesundheitsvorsorge für nach Arbeitsunfall oder Berufskrankheit dauerhaft Versehrte. Das Ziel: Erhaltung der Aktivität mit den Schwerpunkten Bewegungsoptimierung und -motivation sowie mentale Gesundheit.

Mitarbeiter bleiben in Dienst der AUVA
Alle neu eingestellten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter erhalten bereits seit längerer Zeit Dienstverträge für die Standorte Klosterneuburg und Wien, erklärt die AUVA. Jene, deren Vertrag ursprünglich ausschließlich für Klosterneuburg abgeschlossen wurde, erhalten die Garantie, dass ihnen eine passende Stelle in Meidling angeboten wird.

Quelle: https://www.noen.at/klosterneuburg/einzigartiges-rehazentrum-klosterneuburgs-weisser-hof-sorge-vor-privatisierung-bleibt-klosterneuburg-print-weisser-hof-rehazentrum-auva-350844603 mit Stand vom 20.01.2023 um 13:05 Uhr

Parlamentarische Anfrage – „mögliche Privatisierung Weißer Hof“

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

wir dürfen euch darüber informieren, dass es eine neue parlamentarische Anfrage an den Herrn Gesundheitsminister, Johannes Rauch, gibt.

Diese Anfrage wurde betreffend einer möglichen Privatisierung des Weißen Hofes der AUVA gestellt.

Anbei findet Ihr den Link mit dem Ihr direkt zu der Anfrage gelangt:

Parlamentarische Anfrage – mögliche Privatisierung Weißer Hof (klick mich!)

Eure Betriebsräte

Gestörte Ruhe um Reha-Zentrum

Quelle: www.wienerzeitung.at, Nachrichten, Politik, Österreich

Gestörte Ruhe um Reha-Zentrum

Neue Weichenstellung für Weißen Hof ist praktisch fix. Sozialminister Rauch hat keinen Einwand.
vom 03.01.2023, 14:58 Uhr | Update: 03.01.2023, 15:23 Uhr

Bereits im November 2021 waren die Pläne in der „Wiener Zeitung“ zu lesen. Das bestehende Reha-Zentrum in Klosterneuburg soll mit dem Land Niederösterreich, der Allgemeinen Unfallversicherungsanstalt (AUVA) und der Pensionsversicherungsanstalt (PVA) mit einem privaten Betreiber ab 2026/27 als Einrichtung mit einem speziellen Pflegeangebot weiter genutzt werden. Denn die AUVA baut schon jetzt in Etappen ein neues Trauma-Zentrum in Wien-Meidling auf, was eine Umstrukturierung für den Weißen Hof zur Folge hat.

Im Oktober des Vorjahres sah dann Niederösterreichs Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) mit einem Kooperationsvertrag des Landes Niederösterreich mit der AUVA und der PVA den Standort Weißer Hof als Gesundheitseinrichtung „sichergestellt“. Allerdings schmeckt vor allem der Gewerkschaft das alles gar nicht, weil ein privater Betreiber mit im Spiel ist und man um Arbeitsplätze fürchtet. Erst recht gilt das wenige Wochen vor der Landtagswahl in Niederösterreich am 29. Jänner.

Jetzt gibt es diesbezüglichen einen gehörigen Dämpfer für die Kritiker. Die aktuelle Antwort von Sozial- und Gesundheitsminister Johannes Rauch (Grüne) auf eine parlamentarische Anfrage der SPÖ trägt zu neuerlicher Unruhe um das bundesweit bekannte Reha-Zentrum in Klosterneuburg bei. Der Ressortchef lässt darin recht unmissverständlich durchblicken, dass er keine Einwände gegen die Pläne zur Nachnutzung des Weißen Hofes nach der Übersiedlung der akuten Reha-Versorgung nach Meidling hat. Das Ministerium ist Aufsichtsorgan, verweist aber darauf, dass es formal noch keinen AUVA-Beschluss gebe, den man prüfen müsse.

Minister plant keinen runden Tisch mehr
Rauch stellt aber in der Antwort an die SPÖ klar, dass kein runder Tisch zur Zukunft des Weißen Hofes geplant sei, während sein Vorvorgänger Rudolf Anschober (Grüne) das noch angekündigt hatte. Grundsätzlich steht Rauch hinter dem Umstrukturierungsplan. Aus Patientenperspektive sei darauf hinzuweisen, dass die Behandlungskapazitäten des Reha-Zentrums Weißer Hof „nicht entfallen“, sondern „in einer qualitativ höherwertigen Weise“ am neuen Standort Meidling bereit gestellt werden sollen.

Daraus folge für die im Weißen Hof Beschäftigten die Möglichkeit einer weiteren Tätigkeit am neuen Standort beziehungsweise deren Übernahme durch den neuen Betreiber, teilte er mit. Die Partner des Kooperationsvertrags aus dem Vorjahr hätten ein Kontingent von 150 Betten für den bisherigen Standort in Klosterneuburg festgestellt, betonte der Sozialminister.

Weiterer Protest der Gewerkschaft vor der Wahl
Das stößt allerdings auf Einwände nicht nur der Gewerkschaft. Niederösterreichs SPÖ mit dem Spitzenkandidaten bei der Landtagswahl, Landeshauptmannstellvertreter Franz Schnabl, unterstützt die Kritik an einer Privatisierung der künftigen Gesundheitseinrichtung in Klosterneuburg. „Der Weiße Hof muss in öffentlicher Hand bleiben“, verlangte er.

Im Landtagswahlkampf bleibt das Thema auf dem Tapet. Der niederösterreichische SPÖ-Parlamentarier und Bau-Holz-Gewerkschafter Rudolf Silvan kündigt im Gespräch mit der „Wiener Zeitung“ weiteren Protest an, weil er eine schlechtere Entlohnung für die Beschäftigten und auch keine Verbesserungen für Patienten erwartet. Der SPÖ-Politiker verweist darauf, dass Transparency International eine fortschreitende Privatisierung des Gesundheitsbereichs beklage. „Es ist ein negatives Leuchtturmprojekt für Privatisierungen im Gesundheitswesen“, formuliert Silvan.

Bisher war der Weiße Hof eine Topadresse für die Rehabilitation von Unfallopfern. Tatsache sei, dass der Standort in eine Übergangspflegeeinrichtung umgewandelt werde, meint der SPÖ-Nationalratsabgeordnete. Dort würden Patienten, die aus dem Spital kommen, übergangsweise untergebracht und versorgt. „Es ist eine komische Geschichte“, urteilt Silvan. Der private Betreiber könne sich jedenfalls freuen. Denn dieser bekomme vom Land und der AUVA die Zahl der künftigen Betten garantiert.

Differenzen auch um die Finanzierung
Eine weitere Antwort des Sozialministers wird die SPÖ ebenfalls wenig freuen. Zu Beginn des neuen Jahres ist eine Senkung der Unfallversicherungsbeiträge der Betriebe von 1,2 auf 1,1 Prozent des Bruttolohns in Kraft getreten, was die Koalition als Beitrag zum Anti-Teuerungspaket ansieht.

SPÖ und Gewerkschaft sind hingegen besorgt wegen der Finanzierung. Der Sozialminister steht bis zur Neuwahl zur jetzigen Regelung. „Eine grundsätzliche Änderung der gesetzlichen Rahmenbedingungen der AUVA hinsichtlich ihrer Beitragsaufbringung und ihres Leistungsportfolios ist im Regierungsprogramm der laufenden Gesetzgebungsperiode nicht enthalten“, ließ er in der Antwort auf die parlamentarische Anfrage wissen.

Quelle: https://www.wienerzeitung.at/nachrichten/politik/oesterreich/2173458-Gestoerte-Ruhe-um-Reha-Zentrum.html mit Stand 09.01.2023 um 11:41 Uhr

KOOPERATIONSVEREINBARUNG Weißer Hof bleibt: Freude ist aber gepaart mit Skepsis

www.noen.at, Klosterneuburg

KOOPERATIONSVEREINBARUNGWeißer Hof bleibt: Freude ist aber gepaart mit Skepsis
von Christoph Hornstein

Freude und Skepsis über die Standortgarantie des Weißen Hofs bei der Klosterneuburger Opposition. Privatisierung bereitet Sorgen.

Nach langen Jahren der Ungewissheit schwand die Hoffnung nach einer vernünftigen Lösung. Doch jetzt der Knalleffekt: „Weißer Hof“ in Klosterneuburg wird weiter als Rehazentrum genutzt.

Der „Weiße Hof“ in Klosterneuburg wird auch künftig als Rehabilitationszentrum genutzt werden. Dies sehe eine von der Allgemeinen Unfallversicherungsanstalt (AUVA), der Pensionsversicherungsanstalt (PVA) und dem Land Niederösterreich abgeschlossene Kooperationsvereinbarung vor, teilte Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) am Mittwoch letzte Woche mit. Ende 2020 war die Absiedelung des Rehazentrums im Jahr 2026 nach Wien-Meidling angekündigt worden.

„Der Erhalt des Zentrums ‚Weißer Hof‘ ist für die Gesundheitsversorgung in Niederösterreich von großer Bedeutung.“Johanna mikl-lEItner Landeshauptfrau
Nach der Veräußerung durch die AUVA ist vereinbart, dass der Standort „Weißer Hof“ auch weiterhin als Zentrum für Rehabilitation und Übergangspflege genutzt wird. Zugesichert wurden dafür seitens des Landes 100 Pflegebetten, jeweils 25 Rehabilitationsbetten stellen AUVA und PVA.

„Der Erhalt des Zentrums ‚Weißer Hof‘ ist für die Gesundheitsversorgung in Niederösterreich von großer Bedeutung“, sagte die Landeschefin. Zudem gehe es auch um zahlreiche Arbeitsplätze, „die in der Region erhalten bleiben“.

Das hat auch für Bürgermeister Stefan Schmuckenschlager ganz besondere Bedeutung: „Ich bin froh, dass abseits von parteipolitischen Protestaktionen eine gute Lösung gefunden wurde. Durch die Vorarbeiten von Landtagsabgeordneten Christoph Kaufmann haben wir mit dem Stadtentwicklungskonzept / Stek2030+ vor drei Jahren den Rahmen für diese riesige Fläche festgelegt.“

Die Gemeinde habe mit einer Resolution klar gemacht, dass an dem Standort nur eine Nachnutzung im Gesundheitsbereich möglich ist. Schließlich brachten die Verhandlungen der Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner nun die ersehnte Zusicherung zum Erhalt des Standortes als zentraler Bestandteil in der NÖ Gesundheitsstrategie.

Schmuckenschlager: „Bei der Gemeinderatswahl führte die bewusste Verunsicherung einer Partei zu Verlusten der Volkspartei. Nun ist mit intensiver politischer Sacharbeit wieder Vertrauen aufgebaut worden. Die Klosterneuburger Bevölkerung wird durch die Entscheidung zum Weißen Hof, der Aufwertung des Landesklinikums, dem Gesundheitsresort Donaupark und dem geplanten Gesundheitszentrum Martinstraße hinkünftig über eine noch nie da gewesene umfassende medizinische Versorgung verfügen.“

Auch der Freiheitliche Stadtrat Josef Pitschko begrüßt „jede Lösung, die der langfristigen Erhaltung des Weißen Hofes als Gesundheitseinrichtung dient. Die FPÖ hat den ,Weißen Hof’ immer als vorbildliche Rehabilitationseinrichtung an einem idealen Standort in Klosterneuburg gesehen und daher für dessen Erhaltung auch durch parlamentarische Initiativen gekämpft.“

„Ich hoffe für Klosterneuburg, dass sich diese Kooperationsvereinbarung nicht als Wahlkampfgag der Landeshauptfrau anlässlich der bevorstehenden Landtagswahlen entpuppt.“ Josef Pitschko
Der freiheitliche Stadtrat sieht die von der niederösterreichischen Landeshauptfrau angekündigte Lösung allerdings noch skeptisch, wann und an wen die AUVA das Areal verkaufen wird. Fest stünde offensichtlich, dass das Land Niederösterreich nicht Käufer sein wird. Die zwischen Land, AUVA und PVA vereinbarte Kooperation müsse jedoch auch vom Käufer des Weißen Hofes akzeptiert und umgesetzt werden.

Wird der Käufer das vorhandene Personal übernehmen? Wie lange gilt der Kooperationsvertrag mit dem Käufer? Welche Auflösungsmöglichkeiten werden vereinbart? Da wären noch wesentliche Voraussetzungen für die Erhaltung des Weißen Hofes ungeklärt.

Pitschko: „Ich hoffe für Klosterneuburg, dass sich diese Kooperationsvereinbarung nicht als Wahlkampfgag der Landeshauptfrau anlässlich der bevorstehenden Landtagswahlen entpuppt.“

Ähnlich sieht das der Kämpfer für den „Weißen Hof“ der ersten Stunde Nationalratsabgeordneter Rudolf Silvan (SPÖ). Silvan fordert Gesundheitsminister Rauch zu einer Stellungnahme auf: „Wir wollen vom Gesundheitsminister wissen, ob er eine Privatisierung des ‚Weißen Hofes‘ unterstützen wird.“

Durch die Aufsichtspflicht über die Sozialversicherungsträger liege die letzte Entscheidung beim Gesundheitsminister. Bereits vor rund zehn Jahren sollten fast 100 Hektar des Geländes rund um den Weißen Hof an einen privaten Betreiber verkauft werden, damals war von einem Golfplatz die Rede, dieser wurde von einer Bürgerinitiative verhindert.

„Unterm Strich, das haben wir in den letzten Jahrzehnten mehrfach gesehen, führen Privatisierungen meistens zu schlechteren Arbeitsbedingungen für die Beschäftigten. Private Betreiber von Gesundheitseinrichtungen arbeiten gewinnorientiert, um die Aktionäre zufriedenzustellen. Um diese Gewinne realisieren zu können, müssten Einsparungen bei Personal und Patienten vorgenommen werden. Das darf nicht passieren,“ schließt Silvan.

Quelle: https://www.noen.at/klosterneuburg/kooperationsvereinbarung-weisser-hof-bleibt-freude-ist-aber-gepaart-mit-skepsis-klosterneuburg-print-weisser-hof-gemeinderat-klosterneuburg-340935851 , Stand 07.11.2022, 10:21 Uhr

„Weißer Hof“ könnte nach Wien übersiedeln

wien.orf.at, CHRONIK, 26.08.2022, 18.17 Uhr

Weißer Hof“ könnte nach Wien übersiedeln

Aus dem AUVA Traumazentrum Wien, dem früheren UKH-Meidling, soll ein Trauma- und Rehabilitationszentrum werden. Dafür könnte das Rehazentrum „Weißer Hof“ von Klosterneuburg in das Traumazentrum Wien übersiedeln.

Die AUVA versorgt rund 60.000 Unfallopfer jährlich – allein im Traumazentrum Wien in Meidling, Österreichs größtem Unfallspital, mit Rehazentrum. In den nächsten Jahren soll, laut AUVA, das „medizinische Angebot“ hier „deutlich ausgebaut“ werden.

An einem Ort sollen ganzheitliche und berufsbegleitende Rehabilitation sowie lebenslange Nachsorge angeboten werden: von der Akutversorgung für Unfallopfer inkl. Intensivstation, über Intensiv- und Frührehabilitation, stationäre, tagesklinische und ambulante Rehabilitation bis zur lebenslangen Nachbetreuung.

AUVA expandiert in Wien
Aus dem AUVA Traumazentrum Wien, dem früheren UKH-Meidling, soll ein Trauma- und Rehabilitationszentrum werden. Dafür könnte das Rehazentrum „Weißer Hof“ von Klosterneuburg in das Traumazentrum Wien übersiedeln.

Neues Rehazentrum in fünf Jahren
Möglich wäre, dass die AUVA am Standort Meidling das bestehende Traumazentrum und ihr Rehazentrum „Weißer Hof“ zusammenlegt. Dessen Übersiedelung nach Wien steht schon lange im Raum. Von der Belegschaft sei zu hören, dass die Verlegung des „Weißen Hofs“ nach Meidling für 2027 fix geplant sei.

Von der AUVA heißt es dazu auf ORF-Anfrage: „Die AUVA wird voraussichtlich im Jahre 2027 ihr neues Rehabilitationszentrum am Standort Meidling in Betrieb nehmen und somit das erste integrierte Trauma- und Rehabilitationszentrum Österreichs eröffnen. Bis zu diesem Zeitpunkt wird am Weißen Hof die Rehabilitation auf dem bisherigen hohen qualitativen Niveau weitergeführt.“ Die Nachnutzung des Rehazentrums Weißer Hof werde derzeit verhandelt.

AUVA sucht Büroimmobilie
Fix sei jedenfalls die Übersiedlung der Verwaltungszentrale der Allgemeinen Unfallversicherungsanstalt. Per öffentlicher Ausschreibung wird derzeit eine Büroimmobilie gesucht. Die alten Standorte in der Brigittenau waren aufgegeben worden.

Momentan ist die AUVA in den Twin Towers am Wienerberg eingemietet. Am gesuchten neuen Standort sollen die Hauptstelle der AUVA und die Landesstelle Wien unter einem Dach arbeiten. Das Traumazentrum in Meidling soll nicht weiter als 1,5 Kilometer Luftlinie entfernt liegen.

Quelle: https://wien.orf.at/stories/3170536/ , Stand 29.08.2022, 11:35 Uhr